35. Chaos Communication Congress

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Mehr schlecht als Recht: Grauzone Sicherheitsforschung
29.12.2018 , Dijkstra
Sprache: Deutsch

Reverse Engineering zum Aufspüren von Schwachstellen ist gängige Praxis. Umso überraschender kam für 2 Forschungsteams die Abmahnung durch Rechtsanwälte eines Herstellers. Sie hatten Schwachstellen aufgedeckt und damit, so der Hersteller, seine Rechte verletzt. Vorwurf? Vom Verstoß gegen das Urheberrecht bis zum Verrat von Geschäftsgeheimnissen war alles dabei.
Nach hunderten Seiten an Schriftsätzen, einem zurückgehaltenen Paper sowie 7 Stunden Marathon-Prozess konnte ein Vergleich geschlossen werden, bei dem wir mit einer Verpflichtung zum Responsible Disclosure davon kamen - die Kernfragen bleiben jedoch offen: Welche Teile des Reverse Engineering sind rechtswidrig? Verstößt Reversing auch zum Zwecke der IT-Sicherheitsforschung gegen das Urheberrechtsgesetz? Was schützt in Zukunft Sicherheitsforscher vor rechtlichen Schritten des Herstellers? Wie können sich Unternehmen verhalten und welche Abwägungen müssen vor der Veröffentlichung getroffen werden?
Wir berichten vom Ablauf eines solchen Prozesses inklusive Anekdoten, weisen auf die Unklarheiten in geltendem Recht hin und schaffen ein Bewusstsein für die Problematik.