01.09.2023 –, Raum 310
Das Museum Schnütgen beherbergt eine herausragende Sammlung mittelalterlicher sakraler Kunst, die in der musealisierten Cäcilienkirche und dem modernen Erweiterungsbau präsentiert wird. Mit der Umgestaltung der an die Kirche angrenzenden Parkfläche wurde das Museum 2010 um einen mittelalterlichen Klostergärten nachempfundenen Museumsgarten bereichert. Dieser Garten soll nun ein außerschulischer Lernort der Nachhaltigkeits- und Umweltbildung werden, in dem Schülerinnen und Schüler der Primarstufe klimaschonendes Verhalten kennen und umzusetzen lernen.
Durch gemeinsames Anlegen, Bepflanzen und Pflegen von Hochbeeten im Museumsgarten erproben Kinder verschiedene Strategien des Urban Gardening und gestalten den Stadtraum aktiv mit. Workshops und Führungen schlagen die Brücke zur Sammlung. Die mittelalterliche Glaubens- und Lebenswelt, die sich unter anderem in der Motivik, der kostbaren Gestaltung und Funktion der im Museum Schnütgen bewahrten Kunstwerke niederschlagen, ermöglichen es, aktuelle Fragen des nachhaltigen Umgangs mit der Natur und begrenzten Ressourcen, des Konsums und der Gesundheit auch aus der historischen Perspektive zu reflektieren. Dieser multiperspektivische Zugang ist das besondere Potenzial des Museumsgartens als außerschulischen Lernort.
Protokoll
Präsentation:
⁃ Ziel: Außerschulischer Lernort
⁃ Parkfläche nördlich Cäcilienkirche wurde 2010 umgebaut
⁃ Eibenhecken, 4 große Beete, Rollstuhlrampe
⁃ Garten = Ausstellungsraum unter freiem Himmel
⁃ Angelehnt an mittelalterlichen Klostergarten, auch die Bepflanzung
⁃ Auswahl an mittelalterlichen Heil- und Medizinpflanzen, Symbolik…
⁃ Ergänzung der Cäcilienkirche als größter Ausstellungsraum
⁃ Begegnungsraum in einem Bereich der Anonymität (Köln Innenstadt)
⁃ Steigerung der Aufenthaltsqualität
⁃ Extrem positiv aufgefasst, leider vielen noch nicht bekannt
⁃ Betretbar über das Gartenzimmer, oder Rampe von außen, nur offen im Zuge des Museums
⁃ Multifunktionalität
Plan:
⁃ Didaktisch nutzbar machen
⁃ Neue thematische Zugänge zu der Sammlung
⁃ Gartenlabor einrichten: außerschulischer Lernort in der Innenstadt
⁃ Thema: Nachhaltigkeit und Umwelt
⁃ Zusammenarbeit mit Schulen geplant
⁃ Ergänzung: Schulgärten selbst häufig ungepflegt in Ferien etc.
⁃ Treffpunkt, Gartenfläche in ansonsten dicht bebautem & versiegeltem Raum
⁃ Hochbeete, urban gardening, Biodiversität, Insektenhotels, Wurmkisten
⁃ Lädt zum selbst- und mit-machen ein
⁃ Wissensvermittlung → Reflexion → verändertes Handeln
⁃ Workshops, Rückbezug zu Ausstellungen (zB. Verwesung/Kompostierung & Memento Mori)
⁃ Themenbereiche: Lebenswelten, technischer fortschritt, Konsumverhalten, Gesundheit, Ökologie, Gewinnung und Verwertung natürlicher Rohstoffe
⁃ Workshop zB.: Tintenherstellung aus natürlichen Rohstoffen
⁃ Input aus Sammlung: Faksimiles/Handschriften
⁃ Experiment: Vergleich zu Filzstiften, Lichtechtheit testen etc.
⁃ Reflexion: warum verwenden wir heute andere Materialien?
Frage:
⁃ Erwartungen?
⁃ Erfahrungen mit ähnlichen Projekten?
⁃ Wer möchte in den Garten?
⁃ Alleinstellungsmerkmal: verbindet mittelalterliches Leben & Wissen (auch in Bezug auf Pflanzenheilung) mit Mitmach-Möglichkeiten und Erfahrbarkeit
⁃ Finanzierung? Gerade Familien & Schulen mit wenig Geld; Zugang zu Gärten & Grünflächen sollte im Fokus stehen
⁃ „Für gute Ideen gibt es in Köln immer Geld“
⁃ Erst mal Schulen im direkten Einzugsgebiet
⁃ VHS direkt daneben will kooperieren, Möglichkeit auch andere Gruppen zu inkludieren, Zielgruppe durchmischter und interkultureller gestalten
⁃ Beetpatenschaften für die Hochbeete initiieren?
⁃ Achtsamkeit
⁃ Setzlingsbörsen, Samenbörsen
⁃ Wie kann man kindgerechts Feedback einbauen? Von Lehrer:innen? Über Mitmachsachen (zB. Tee zusammen stellen & mit nach Hause nehmen)
⁃ Finkensgarten & Naturgut Ophoven haben schon Gartenprojekte
⁃ Kooperation mit Wildkräuterpädagog:innen?
⁃ Flora & botanischer Garten Köln
Wissenschaftliche Forschungsvolontärin im Museum Schnütgen
Tätig im Museumsdienst Köln, als Leitung für Bildung und Vermittlung im Museum Schnütgen