Digitalisierung als Normalität - Die Entwicklung von digitalen Kompetenzen bei Schüler:innen eines 7. Jahrgangs
30.09.2022 , Prunkwinde/Ideenlabor
Sprache: Deutsch

Die Nutzung digitaler Medien gehört zum Alltag der Menschen. Schule als Ort des gemeinsamen Lernens von Lernenden und Lehrenden kann sich dieser Realität nicht entziehen. Allerdings reicht es nicht aus, Digitalisierung auf die Nutzung von digitalen Tools zu reduzieren. Vielmehr muss es Auftrag von Schule und Unterricht und damit Auftrag der beteiligten Lehrenden sein, die Lernenden sowohl aktiv auf das Leben in der digitalen Gesellschaft als auch auf die sich in diesem Zusammenhang ergebenden Herausforderungen der Berufswelt vorzubereiten. Den Auftakt hierzu, d. h. in das Thema Digitalisierung und der Reflexion des eigenen Umgangs damit, möchten wir auf der Tagung in Form eines Workshops mit Schüler:innen gestalten.


Die Nutzung digitaler Medien gehört zum Alltag der Menschen. Schule als Ort des gemeinsamen Lernens von Lernenden und Lehrenden kann sich dieser Realität nicht entziehen. Gemeinsame Clouds, der digitale Vertretungsplan, digitale Notenkonferenzen, Lernende, die für die Recherche von Fachinhalten die Schulcomputer oder die eigenen Smartphones nutzen: Bildung findet in einer digitalen Welt statt.
Allerdings reicht es nicht aus, Digitalisierung auf die Nutzung von digitalen Tools zu reduzieren. Vielmehr muss es Auftrag von Schule und Unterricht und damit Auftrag der beteiligten Lehrenden sein, die Lernenden sowohl aktiv auf das Leben in der digitalen Gesellschaft (KMK 2016; KMK 2021) als auch auf die sich in diesem Zusammenhang ergebenden Herausforderungen der Berufswelt vorzubereiten. Dies bedeutet, mit Verweis etwa auf die Dagstuhl-Erklärung, dass über die anwendungsbezogene Perspektive hinaus auch die technologische- und die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Eingang in die Digitalisierungskonzepte der Schulen finden müssen (Gesellschaft für Informatik 2016).
An der Reinhold-Burger-Schule1 werden ab dem Schuljahr 2022/23 die Lernenden der neuen siebten Klassen mit Tablets ausgestattet. Ziel ist es, das Lernen im analogen Lernraum mit dem digitalen Lernraum zu verbinden und als steten Teil des gemeinsamen Lernens zu etablieren. Entsprechend dem gesellschaftlich-kulturellen Schwerpunkt der Schule sollte es daher gelingen, dass die Lernenden neben anwendungsbezogenen Kompetenzen auch solche entwickeln, die ihnen einen kritischen Umgang mit digitalen Medien ermöglichen (KMK 2021). Doch wie kann dies am besten gelingen? Um eine kriterienbasierte Bewertung der Implementierung oben genannter Ansprüche in Bezug auf die Kompetenzentwicklung durchzuführen, planen wir die Umsetzung des zu entwickelnden Konzeptes in den nächsten vier Jahren stetig wissenschaftlich zu begleiten und zu evaluieren.
Den Auftakt hierzu, d. h. in das Thema Digitalisierung und der Reflexion des eigenen Umgangs damit, möchten wir auf der Tagung in Form eines Workshops gestalten. Die Schüler:innen der 7. Klasse erarbeiten im Vorfeld der Tagung eigene Fragestellungen, die im Sinne des Dagstuhl-Dreiecks die Bereiche Anwendung von digitalen Tools, persönlicher Umgang mit digitalen Medien sowie Technologischer Nutzen der Digitalisierung im beruflichen Kontext als auch den Beitrag der Digitalisierung in Bezug auf Nachhaltigkeit beleuchten. Während der Tagung führen die Schüler:innen im ersten Teil des Workshops auf
1 Die Reinhold-Burger-Schule ist eine Integrierte Sekundarschule mit Lernenden der Klassen 7-10
Grundlage der erarbeiteten Fragen Interviews mit zufällig ausgewählten Besucher:innen durch, um deren Perspektive zu erfahren. Im zweiten Teil des Workshops werden die Interviews digital zusammengetragen und die Ergebnisse im Hinblick darauf wie sich die Perspektive der Besucher:innen von der Perspektive der Schüler:innen, unterscheidet diskutiert.

Ich bin seit 2012 Lehrer für Arbeitslehre, Chemie, Mathe. Ich arbeite an der Reinhold-Burger-Schule in Berlin Pankow. Zudem bin ich seit ca.2015 als Lehrbeauftragter und seit 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebie ALFA an der TU-Berlin beschäftigt.

Marco Wedel ist Politologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Arbeitslehre, Technik und Partizipation, sowie am Lehrstuhl für Fachdidaktik Arbeitslehre.

Seine Forschungstätigkeiten konzentrieren sich auf die Themen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Medienkompetenz (in der Arbeitswelt und in der Bildung). Daneben stehen Europäische Integration, Demokratiekompetenz und Nachhaltige Entwicklung im Forschungsfokus.

Marco Wedel ist Mitherausgeber des Journals „Innovation - The European Journal of Social Science Research“.