Res Witschi
Umweltnaturwissenschafter mit Weiterbildungen in Entrepreneurship und als Verwaltungsrat. Delegierter für nachhaltige Digitalisierung bei Swisscom. Verwaltungsrat des ETH/EMPA-Spinoffs Viboo.
Beitrag
Die Digitalisierung gilt als Klimaretter und Klimakiller zugleich. Die Verwirrung ist gross, und kaum jemand kann die Auswirkungen unseres digitalen Konsums auf die CO2-Emissionen einschätzen.
Einerseits nimmt der Datenverkehr weiterhin exponentiell zu wodurch der Energie- und Ressourcenverbrauch steigt. So errechnete der französische Think Thank The Shift Project, dass eine Stunde Netflix-Streaming die gleiche Menge an CO2-Emissionen verursacht, wie zwei Kilometer Autofahren. Eine aktuelle Studie schätzte, dass allein die KI-Industrie bis 2027 mehr Energie verbrauchen könnte als die Niederlande.
Umgekehrt gelten digitale Lösungen als Wegbereiter für eine klimafreundlichere Wirtschaft und Gesellschaft, indem sie physische Prozesse dematerialisieren und die Energieeffizienz erhöhen. Ursula von der Leyen spricht davon in ihrer Vision für die EU: "Im Mittelpunkt stehen dabei unsere Wachstumsstrategie, der Europäische Green Deal und die parallele Transformation und Chance der Digitalisierung und Dekarbonisierung."
In dieser Session werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Klimaschutz behandelt. Fakten- und wissenschaftsbasiert werden die CO2-Emissionen unseres Datenkonsums, Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine klimafreundliche Gesellschaft dargelegt und kritisch diskutiert. Anhand eines konkreten Beispiels wird erörtert, wie digitale Tools Unternehmen helfen können, Netto-Null zu erreichen.