Jan Bieser
Jan Bieser ist Assistenzprofessor für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. In seiner Forschung untersucht er Chancen und Risiken der Digitalisierung für Gesellschaft und Umwelt. Vor seinem Eintritt an die BFH forschte und lehrte Jan Bieser als Senior Researcher, Postdoktorand und Doktorand zu Digitalisierung und nachhaltiger Entwicklung am Gottlieb Duttweiler Institut, am Institut für Informatik der Universität Zürich und am Departement für Nachhaltige Entwicklung, Umwelt- und Ingenieurwissenschaften des KTH Royal Institute of Technology in Stockholm. Als Fellow des Global Future Council on Cities of Tomorrow des Weltwirtschaftsforums arbeitete Jan Bieser mit Vertretern von Städten, der Privatwirtschaft und internationalen Organisationen an der Frage, wie digitale Technologien Städte nachhaltiger und gerechter machen können. Jan Bieser leitete mehrere Forschungskooperationen zu Umweltauswirkungen digitaler Technologien in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen, Wirtschaftsverbänden und NGOs. Zuvor war er als Nachhaltigkeitsmanager an der Universität Zürich tätig, wo er Hauptautor des ersten Nachhaltigkeitsberichts war, und arbeitete als IT- und Nachhaltigkeitsberater bei IBM und der Deutschen Telekom.
Beitrag
Die Digitalisierung gilt als Klimaretter und Klimakiller zugleich. Die Verwirrung ist gross, und kaum jemand kann die Auswirkungen unseres digitalen Konsums auf die CO2-Emissionen einschätzen.
Einerseits nimmt der Datenverkehr weiterhin exponentiell zu wodurch der Energie- und Ressourcenverbrauch steigt. So errechnete der französische Think Thank The Shift Project, dass eine Stunde Netflix-Streaming die gleiche Menge an CO2-Emissionen verursacht, wie zwei Kilometer Autofahren. Eine aktuelle Studie schätzte, dass allein die KI-Industrie bis 2027 mehr Energie verbrauchen könnte als die Niederlande.
Umgekehrt gelten digitale Lösungen als Wegbereiter für eine klimafreundlichere Wirtschaft und Gesellschaft, indem sie physische Prozesse dematerialisieren und die Energieeffizienz erhöhen. Ursula von der Leyen spricht davon in ihrer Vision für die EU: "Im Mittelpunkt stehen dabei unsere Wachstumsstrategie, der Europäische Green Deal und die parallele Transformation und Chance der Digitalisierung und Dekarbonisierung."
In dieser Session werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Klimaschutz behandelt. Fakten- und wissenschaftsbasiert werden die CO2-Emissionen unseres Datenkonsums, Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine klimafreundliche Gesellschaft dargelegt und kritisch diskutiert. Anhand eines konkreten Beispiels wird erörtert, wie digitale Tools Unternehmen helfen können, Netto-Null zu erreichen.