18.11.2025 –, Fischer
Digitale Nachhaltigkeit in der Verwaltung bedeutet mehr als der Einsatz energieeffizienter Technologien. Sie umfasst soziale, strukturelle und gestalterische Dimensionen: barrierefreie Zugänge, nachvollziehbare Prozesse, langfristige Nutzbarkeit und digitale Souveränität. Der Vortrag zeigt anhand von Beispielen aus Praxis und Forschung, wie digitale Services nur dann wirksam und zukunftsfähig sind, wenn sie konsequent nutzerzentriert entwickelt werden. Dazu gehört die Berücksichtigung realer Nutzungssituationen, die Gestaltung verständlicher Interfaces und die Integration von Datenvisualisierungen als Mittel transparenter Kommunikation. Besonders im Fokus steht die Bedeutung von Barrierefreiheit im Kontext gesetzlicher Vorgaben. Eine nachhaltige digitale Verwaltung muss den Menschen in den Mittelpunkt stellen, damit sie effizient handeln kann.
In Zeiten wachsender gesellschaftlicher Komplexität und ökologischer Herausforderungen steht die öffentliche Verwaltung unter zunehmendem Druck, ihre digitalen Dienstleistungen nachhaltiger, effizienter und bürgernäher zu gestalten. Der Vortrag setzt genau an dieser Schnittstelle zwischen digitaler Nachhaltigkeit und Verwaltungsmodernisierung an – und zeigt, warum digitale Services nur funktional sind, wenn sie verständlich, zugänglich und verantwortungsvoll gestaltet werden.
Digitale Nachhaltigkeit bedeutet mehr als energieeffiziente IT-Infrastruktur oder klimafreundliche Technologien. Sie umfasst auch soziale und strukturelle Dimensionen: barrierefreie Zugänge, nachvollziehbare Prozesse, langfristige Nutzbarkeit und digitale Souveränität. Eine nachhaltige Verwaltung muss die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen ernst nehmen – und dabei Vertrauen schaffen, Transparenz ermöglichen und Selbstbestimmung fördern.
User Centered Design als Schlüssel zur digitalen Nachhaltigkeit
Die digitale Transformation in der Verwaltung scheitert oft an grundlegenden UX-Problemen: Applikationen sind technisch verfügbar, aber nicht nutzbar. Interfaces sind überfrachtet, wenig zugänglich oder ignorieren reale Nutzungssituationen. Ein nachhaltiger digitaler Service muss sich konsequent am Prinzip des User Centered Design orientieren – also an den tatsächlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Nutzungskontexten der Menschen. Nur wenn digitale Verwaltungsangebote intuitiv, verständlich und barrierefrei gestaltet sind, können sie ihr volles Potenzial entfalten und Akzeptanz sowie Vertrauen schaffen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Datenvisualisierung als Werkzeug nachhaltiger Kommunikation im öffentlichen Sektor. Visualisierungen wie das Klima-Dashboard des Kantons Bern zeigen, wie komplexe Umweltdaten verständlich und lokal relevant aufbereitet werden können – etwa zur Veranschaulichung von Emissionen durch Verkehr, Industrie oder Fernwärmenetze.
Nicht zuletzt wird die Situation bezüglich Barrierefreiheit beleuchtet: Die Schweiz verpflichtet sich im Rahmen der Tallinn-Deklaration, der UN-Behindertenrechtskonvention und des Behindertengleichstellungsgesetzes zu inklusiver digitaler Transformation. Nachhaltigkeit muss deshalb auch heissen: niemanden ausschliessen – weder durch technische Barrieren noch durch mangelnde digitale Kompetenz.
Der Vortrag schliesst mit einem klaren Appell: Eine digitale Verwaltung, die auf Nachhaltigkeit zielt, muss ihre Gestaltung an den Menschen orientieren – nicht nur an technischen oder wirtschaftlichen Parametern. Nur so kann sie langfristig Vertrauen, Effizienz und Gerechtigkeit miteinander verbinden.
Auf Anfrage – wenn Proposal angenommen wurde.
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