2025-11-18 –, Fischer
Unser Referat vermittelt Einblicke in die erlebten Barrieren von Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten im Umgang mit digitalen öffentlichen Dienstleistungen und Prozessen sowie hiervon abgeleitete konkrete Handlungsempfehlungen. Wir unterstreichen das Potenzial partizipativer Ansätze für mehr Barrierefreiheit basierend auf unseren Erfahrungen als grösste Plattform für inklusives Design im deutschsprachigen Raum.
Welche Barrieren erleben Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten bei der Nutzung digitaler öffentlicher Dienstleistungen? Wie kann die öffentliche Hand sicherstellen, dass ihre Services für1.8 Millionen Menschen in der Schweiz barrierefrei zugänglich sind? Und wie kann sie Betroffene direkt in der Lösungsfindung einbeziehen?
EnableMe Insights hat gemeinsam mit dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) ein mehrjähriges Projekt lanciert, bei dem Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten über ihre Erfahrungen im digitalen Raum St. Gallen befragt wurden. Durch Fokusgruppen und eine validierende Umfrage konnten so wertvolle Einblicke bezüglich der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im Bereich der öffentlichen Hand gewonnen werden. Die Zwischenergebnisse des Projektes wurden unter Anderem bereits an der Fachtagung "E-Accessibility" der Allianz Digitale Inklusion Schweiz (ADIS) am 21. November 2024 vorgestellt.
Das Projekt hat aufgezeigt, dass die digitale Welt noch voller Barrieren ist. So gaben bspw. Menschen mit Hörbehinderungen an, nicht an Wahlen teilzunehmen, da Informationsvideos zu den verschiedenen Optionen nicht mit Untertiteln versehen sind. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde ein Leitfaden für öffentliche Verwaltungen erarbeitet, der die Wichtigkeit partizipativer Methoden für die digitale Barrierefreiheit unterstreicht und konkrete Handlungsempfehlungen abgibt.
In unserem Vortrag werden wir, die Projektleitenden von EnableMe Insights, näher auf die verschiedenen Erkenntnisse des Projektes, inkl. konkrete Handlungsempfehlungen für die öffentliche Hand, sowie das Potenzial von partizipativen Methoden für mehr Barrierefreiheit eingehen.
EnableMe Insights vernetzt Menschen mit Behinderungen und/oder chronischen Krankheiten mit relevanten Organisationen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen inklusiver gestalten wollen. Durch Umfragen, Studien und Produkttests können Betroffene ihre Meinungen und Erfahrungen teilen und werden aktiv in die Entwicklung neuer Dienstleistungen eingebunden. Ganz nach unserem Motto: «Nichts über uns ohne uns!».
Hinter EnableMe Insights steht die gemeinnützige, operative und spendenfinanzierte Stiftung MyHandicap in Kooperation mit der international tätigen EnableMe Foundation. Die Stiftung setzt sich seit über 20 Jahren für die Inklusion und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten ein. Mit verschiedenen Angeboten, wie einem Informationsportal, einem Selbsthilfe-Forum, einem Lehrstellen- und Jobportal sowie Peer-Programmen für Erwachsene und Jugendliche unterstützt sie die Betroffenen in ihrem Alltag und bei ihrer beruflichen Inklusion. Auch Unternehmen werden mit verschiedenen Angeboten auf ihrem Weg zu mehr Inklusion unterstützt.
Hi! Mein Name ist Yves, ich leite das Business Development von EnableMe, der grössten Plattform für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten im deutschsprachigen Raum. Wir setzen uns seit über 20 Jahren für mehr Inklusion ein und wollen nun insbesondere das wirtschaftliche Potenzial dieses Themas für Organisationen freischalten.
In dieser Rolle bin ich ebenfalls Head of Strategy von EnableMe Insights, der grössten deutschsprachigen Plattform für inklusives Design die unter dem Motto "Nichts über uns ohne uns" partizipative Methoden einsetzt um innovativere und barrierefreiere Produkte und Dienstleistungen zu schaffen.
Ich habe Strategie und Internationales Management an der Universität St. Gallen (HSG) studiert und mehrere Jahre als Strategieberater bei McKinsey & Company gearbeitet.
Boryana ist Sozialunternehmerin und Expertin für Geschäftsinnovation (MA, Universität St. Gallen) mit über sechs Jahren Erfahrung in partizipativer, menschenzentrierter Forschung und Produktdesign. Sie ist eine erfahrene Community Builderin und setzt sich leidenschaftlich für die Nutzung von Schwarmintelligenz ein. Besonders zeichnet sie sich durch die Mitgestaltung von Bottom-up-Lösungen aus, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer orientieren.
Auf dieser Konferenz gibt Boryana Einblicke in das Thema „Barrierefreiheit im digitalen Raum“ und zeigt anhand partizipativer Methoden, wie öffentliche Verwaltungen inklusive digitale Lösungen gestalten können – praxisnah und wirkungsvoll.