13.03.2019 –, Mathe Z211
Das Plugin QGIS-Projektgenerator wird vorgestellt. Dieses erlaubt es, aus PostGIS, GeoPackage oder Interlis-Datenmodellen ansprechende Erfassungsmasken zu erstellen.
Dabei wird insbesondere auch auf die Herausforderungen eingegangen, die sich ergeben, wenn Daten nach einheitlichem Schema von verschiedenen Stellen erfasst werden sollen.
Wir präsentieren den Projektgenerator, ein QGIS 3 Plugin, welches QGIS Projektdateien aus Informationen von existierenden Datenbankmodellen erzeugt.
Der Kern jeder komplexen GIS Anwendung ist das Datenmodell. Auf die Daten selbst wird dann über eine Nutzeroberfläche zugegriffen, welche für die Visualisierung, Abfrage und das Bearbeiten der Daten zuständig ist.
QGIS ist eine Standard GIS Nutzeroberfläche, die hoch konfigurierbar ist um Datenmodellstrukturen abzubilden. Von der Darstellung und Validierung von Attributen über Beziehungen zwischen verschiedenen Layern eröffnen sich beinahe unbegrenzte Möglichkeiten um QGIS auf die Bedürfnisse des Nutzers abzustimmen.
Um von diesen Möglichkeiten zu profitieren muss ein QGIS Projekt zuerst konfiguriert werden. Dies kann eine aufwändige und mühsame Aufgabe sein und viele Informationen dazu sind eigentlich bereits in den Datenstrukturen vorhanden.
Der QGIS Projektgenerator analysiert die existierenden Datenbankstrukturen von PostGIS und GeoPackage Datenmodellen und konfiguriert ein QGIS Projekt mit allen verfügbaren Informationen. Durch diese Automatisierung kann der initiale Projektkonfigurationsaufwand massiv gesenkt werden.
Der Projektgenerator profitiert ebenfalls von der Modellierungssprache Interlis. Modelle, die in Interlis definiert wurden bieten zusätzliche Metainformationen wie Domains, Einheiten von Attributen oder objektorientierte Definitionen von Tabellen. Dies kann genutzt werden um die Projektkonfiguration noch weiter zu optimieren. In kürzester Zeit steht einem Nutzer damit die umfassende Unterstützung für den gesamten Schweizer Geodatenkatalog zur Verfügung, der bereits im Interlis Format vorhanden ist.
Darüber hinaus hat es sich als praktisches Framework für komplexere Projekte bewährt. Beispielsweise baut die kolumbianische Umsetzung des Land Administration Domain Model (LADM) auf Interlis in Kombination mit dem Projektgenerator auf. Während viele Fachschalen für fortgeschrittene Funktionen auf eigenen Python-Code setzen, wird in diesem Projekt der Ansatz gewählt, möglichst viel als QGIS Kernfunktionalitäten umzusetzen. Die verfügbaren Mittel werden sowohl für die Pluginentwicklung als auch für die Verbesserung von QGIS Funktionen eingesetzt. Damit sind viele Resultate für das ganze QGIS Ökosystem von Nutzen, ob in Kombination mit oder losgelöst vom Projektgenerator.
Matthias Kuhn ist ein Geograf und Programmierer, der vor allem als sehr aktiver Entwickler im QGIS und QField Umfeld bekannt ist. Mit seiner Firma OPENGIS.ch ist er stets bestrebt, einfache Lösungen zu finden, um Kundenansprüche möglichst gerecht zu werden. Dadurch hilft er aktiv mit, Geodateninfrastrukturen mit open source Lösungen zu verbessern.