FOSSGIS im Museum – eine digitale historische Sozialtopographie
13.03.2019 , Physik Z254

Der Vortrag stellt eine komplexe Geo-Anwendung (OpenLayers + Angular6) vor, die für die Karl-Marx-Landesausstellung in Trier entwickelt wurde und im dortigen Landesmuseum auf einem großformatigen Bildschirm den Besucher einen Einblick in die Unterschicht Triers zur Jugendzeit von Karl Marx bot. Neben einer kurzen Einführung des historischen Kontext und die technische Umsetzung wird auch das Nutzungsverhalten thematisiert.


Im Zuge einer herannahenden Cholera-Epidemie veranlassten die preußischen Behörden im Jahre 1832 die Erfassung aller Armen Haushalte in einer Armenliste. Diese bietet - trotz des obrigkeitsstaatlichen Blickwinkels - einen einmaligen und faszinierenden EInblick in eine sonst nur schwer fassbare Bevölkerungsgruppe, zudem zu einem Zeitpunkt, kurz bevor der junge Marx seine Geburtsstadt zum Studium verließ (1835).

Über die verzeichneten Hausnummern konnte mittels eines Skriptes die Haushalte auf Häuserbasis aggregiert und auf einen zeitgenössischen Stadtplan Triers übertragen werden. Ein komplexes UI bietet
zahlreiche Filtermöglichkeiten anhand der Quellenangaben. Ein simpler Logging-Meachanismus zeichnete das Nutzerverhalten auf, das im Nachgang analysiert wurde.

Noch während der Laufzeit wurde die Anwendung responsiv gestaltet und steht seitdem unter der URL https://armenkarte1832.uni-trier.de zur allgemeinen Nutzung bereit.

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