09.03.2022 –, Bühne 3
Umfangreiche Daten aus MobileMapping Kampagnen im Bahnumfeld durch die Firma Rhomberg Sersa Rail Group werden in Spezialsoftware aufbereitet, die jedoch für Laien zu komplex ist. Mit einem entsprechenden Export, der Prozessierung dieser Daten und der Visualisierung können die Auswertungen allen verständlich kommuniziert werden. Der zuletzt erwähnte Prozess wird über OSS implementiert.
Die Rhomberg Sersa Rail Group ist seit Jahrzehnten im Bereich Bahninfrastruktur tätig und baut und unterhält für zahlreiche Bahnbetreibende deren Infrastruktur. Dies umfasst das Gleisfeld als auch die darüberliegende Infrastruktur. Mit einem eigenen Mess- und Diagnosefahrzeug werden die Strecken der Meterspur im Auftragsverhältnis regelmässig abgefahren, ausgemessen und anschliessend ausgewertet. Dieser Vorgang führt zu einer bedeutenden Datenmenge, die in der Spezialsoftware IRISSYS der Firma Erdmann ausgewertet wird. Diese Software ist für die Fachleute sehr gut geeignet, bietet sich jedoch nicht für Mitarbeitende an, die kein ausgesprochen tiefes technisches Verständnis bzw Kenntnisse haben.
So entstand das Bedürfnis, die erwähnte Dienstleistung der Zustandserhebung in einer einfacheren, leichter verständlichen Form den Auftraggebenden gegenüber kommunizieren zu können. Dazu bot sich die Kommunikation über ein sog. Dashboard an. Dieses zeigt unterschiedliche Auswertungen des Zustands und teilweise auch der Historie der einzelnen Gleisabschnitte und weiterer Infrastruktur an.
In einem ersten Schritt wurde mit der Firma Esri im Kontext von ArcGIS ein Proof of Concept (POC) erstellt, welcher die aus IRISSYS exportierten Fachdaten mit räumlichen Daten verknüpft, auswertet und schliesslich in einem ArcGIS Dashboard darstellt. Innerhalb des POCs bzw des Prozessablaufs sind jedoch Lizenzen von ArcGIS notwendig, welche beträchtliche Lizenzkosten nach sich ziehen. Daher wurde der Ansatz geprüft, den erstellten POC durch OpenSourceSoftware nachzubauen und die Machbarkeit durch OSS nachzuweisen.
In diesem Vortrag wird präsentiert, wie anhand der OSS Python, PostgreSQL/PostGIS, GDAL/OGR und Folium der gesamte Datenprozessierungsablauf nicht nur erfolgreich nachgebaut, sondern auch vollständig automatisiert werden konnte. Die Visualisierung wird gegenwärtig aus praktischen Gründen noch in einer proprietären Umgebung gestaltet. Zum Zeitpunkt der Einreichung des Beitrags ist jedoch noch nicht klar, welche Lösung zum Zuge kommt in einer ersten Version. Auch hier wäre in einer späteren Version die Wahl einer OSS Lösung denkbar.
Ursprünglich zum Vermessungsingenieur anfangs der 1990er Jahr ausgebildet, diverse Weiterbildungen u.a. zum Datascientist; seit 1994 im GIS Umfeld tätig. Bis 2004 in der Privatwirtschaft in der Schweiz und in teilweise in England als Projektleiter, GIS Verantwortlicher, CTO und CEO und von 2004-2016 als Professor für GIS an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Seither Tätigkeiten in der Verwaltung und Privatwirtschaft, hauptsächlich im Bahnumfeld in den Bereichen Innovation, Entwicklung und Datenmanagement.