09.03.2022 –, Bühne 1
„Digitale Souveränität“ benötigt "Herstellerunabhängigkeit durch Modularität und Standardisierung, [...] durch Open-Source-Software". Das BfS folgt seit Jahren einer Open Source Strategie zur Entwicklung der Notfallschutzsysteme, die auf OGC-Standards und gängige GIS-Komponenten aufsetzt. Der Vortrag zeigt, warum gerade im GIS-Bereich die Voraussetzungen ideal sind, um digitale Nachhaltigkeit und Souveränität als Behörde zu erreichen und was dabei beachtet werden sollte.
Gemäß dem 9-Punkte-Plan für ein digitales Deutschland von Markus Richter, dem CIO des Bundes, kann "Digitale Souveränität Deutschlands und Europas" durch "Herstellerunabhängigkeit durch Modularität und Standardisierung, insbesondere auch durch Open-Source-Software" gesichert werden. Tatsächlich verfolgt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) seit vielen Jahren erfolgreich eine Open Source Strategie bei der Neu- und Weiterentwicklung der Notfallschutzsysteme, die umfangreich auf OGC-Standards und gängige GIS Projekte aufsetzen. Zum Einsatz kommen, neben einem auf Patroni basierendem geordeundanten PostgreSQL/PostGIS-Cluster, Geoserver, Mapfish Print, Geonetwork OS, sowie WebGIS-Komponenten, die auf OpenLayers aufbauen. Dabei bietet das Set aus verfügbaren Softwarekomponenten, ein hoher Grad an Standardisierung durch das OGC und die Möglichkeit herstellerunabhängig Anpassungen vornehmen zu können, ideale Voraussetzungen, bisherige, an proprietären Produkten orientierte Beschaffungs- und Betriebskonzepte, zu durchbrechen und so digitale Souveränität zu schaffen und digitale Nachhaltigkeit zu erreichen. Der Vortrag schildert die Architektur der Notfallschutzsysteme und Eckpunkte der OS Strategie des BfS und entwickelt anhand der Erfahrungen der mehrjährigen Neuentwicklungsphase, warum gerade im GIS-Bereich ideale Voraussetzungen existieren, um digitale Nachhaltigkeit und Souveränität auch oder gerade in einer Behörde zu schaffen. Dazu gehören neben technischen Aspekten auch veränderte Herangehensweisen bei der Ausgestaltung von Dienstleistungsverträgen, der Bereitschaft Wissen auch in der Behörde, im Rahmen von Mitarbeiterqualifikationen, aufzubauen und ein agileres Projektmanagement gemeinsam mit erfahrenen Projektpartnern zu wagen.
Ich leite das Fachgebiet "Koordination Notfallschutzsysteme" am Bundesamt für Strahlenschutz. Seit vielen Jahren verantworte ich dabei die Neuentwicklung der radiologischen Notfallschutzsysteme unter einer Open Source Strategie und habe konsequent digitale Nachhaltigkeit und Souveränität gefördert.
Und privat? Viele kennen mich als langjähriger Vorsitzender des FOSSGIS e.V. und von der Organsiation mehrerer FOSSGIS-Konferenzen vor Ort in Freiburg und an anderen Standorten. Ansonsten bin ich gerne mit dem Rad, wahlweise Rennrad oder MTB, unterwegs. Hautsache es geht bergauf und als Belohnung dann auch wieder bergab. Hin und wieder greife ich aber auch zu den Laufschuhen. So kann ich schwungvoll ein wenig Grundwissen meiner Geographischen Ausbildung erzählen - zumindest solange mir noch die Luft dazu bleibt.