15.03.2023 –, Hörsaal 3 (0119)
ALKIS ist ein föderalistisch geprägter Datensatz. Mit der Länderhoheit über die Erfassung, Pflege und Abgabe der Daten entwickelte sich in Deutschland ein heterogener Datenbestand. Die Beschaffung und Integration erweist sich insbesondere bei länderübergreifenden Projekten als herausfordernd. Im Projekt ADA wird der Beschaffungsprozess durch die Entwicklung einer Shop-Schnittstelle zur verbesserten Auffindbarkeit und zur Direktintegration länderübergreifender Daten in Drittsysteme optimiert.
Kataster- und Liegenschaftsdaten stellen eine wichtige Basis für Planungsvorhaben dar. Das zeigt nicht zuletzt die INSPIRE-Richtlinie (Infrastructure for Spatial Information in Europe) zur Schaffung einer europäischen Geodateninfrastruktur. Die Erfassung, Pflege und Abgabe der Daten ist in Deutschland föderal geregelt, obliegt den zuständigen Vermessungs- und Katasterverwaltungen und zur Speicherung wird das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) genutzt.
Gleichzeitig ist der bundesweite Bezug der Daten mit großen Hürden verknüpft. So gibt es regionale Abweichungen in der Art der Datenabgabe, den Dateninhalten, den Aktualisierungsintervallen, der Lizenzbedingungen und in den Kostenstrukturen. Insbesondere die Suche nach Datenquellen für einen Datenbezug ist durch Namensgebungen der Vermessungs- und Katasterverwaltungen, der heterogenen Verwendung von Begrifflichkeiten und der Auffindbarkeit von Ansprechpartnern stark erschwert.
Um diese Herausforderung zu adressieren, ist das zentrale Ziel des Forschungsvorhabens ADA (ALKIS-Datenbeschaffungs-API), ein einfacheres Auffinden und eine einfachere Verwendung von ALKIS-Daten bei länderübergreifenden Projekten zu ermöglichen.
Im Rahmen des Projektes wird daher ein Portal zur bundesweit einheitlichen Bereitstellung von ALKIS-Daten um standardisierte Schnittstellen erweitert, bspw. in Form eines Web Feature Service (WFS). Das Kernergebnis des Projekts ist eine semantisch angereicherte, föderale Schnittstelle für ALKIS-Daten, die einen länderübergreifenden Datenbezug ermöglicht. Diese ermöglicht zum einen die Veröffentlichung von Metainformationen u.a. für Open-Data-Portale und zum anderen die automatische Bestellung homogener ALKIS-Daten und deren Integration in vorhandene Systeme.
Die Verwendung der Schnittstellen wird durch ein QGIS-Plugin demonstriert und innerhalb verschiedener Anwendungsszenarien validiert. Neben der allgemeinen Projektvorstellung wird der Fokus des angestrebten Vortages auf der Metadatenveröffentlichung in offene Metadatenplattformen, sowie auf dem QGIS-Plugin zur Demonstration der angestrebten ALKIS-Schnittstellen liegen.
Dr. Alexander Willner ist seit August 2021 Geschäftsführer der CISS TDI GmbH und verfolgt das Ziel, mit seinem Team zu einer nachhaltigen und digitalisierten Gesellschaft beizutragen. Dafür stellt der vereinfachte Zugang zu hochwertigen Geoinformationen einen der wichtigsten Bausteine dar.
Die CISS TDI GmbH ist eine Technologiegesellschaft, die für Unternehmen und den öffentlichen Dienst Geodaten beschafft, mittels eigener Werkzeuge veredelt und über Plattformen bereitstellt.
Als Forschungsleiter der CISS TDI GmbH widme ich mich der Datenaufbereitung und Dissemination georefferenzierter Daten. Hierbei fokussieren wir nicht nur auf ALKIS, sondern auch auf meteorologlische Daten, Umweltdaten und viele mehr. Wir freuen uns, stets zur Digitalisierung beizutragen und datenbasierte Entscheidungsprozesse zu erleichtern.