Psychische Hilfsangebote mappen: Kooperation mit dem MUT-ATLAS
17.03.2023 , Hörsaal 2 (0110)

Der MUT-ATLAS ist Deutschlands erste Online-Karte der Versorgungs- und Selbsthilfe-Landschaft im Bereich psychische Gesundheit, die den Anspruch hat, über alle Bundeslandgrenzen und Berufsgruppen hinweg Hilfsangebote aufzuzeigen. Um neben bzw. vor (..) der Einspeisung von Datensätzen durch zentrale Ärzte- und Therapeutendatenbanken möglichst schnell erste Facilities darzustellen, könnte eine Kooperation mit OSM helfen, schneller relevant zu werden.
https://www.mut-atlas.de


Vorab: Es gibt bereits einen Community-Thread zu unserer Kooperationsanfrage.

 

Vision

Der “MUT-ATLAS – Psychosoziale Hilfen vor Ort finden” bündelt alle Hilfsangebote zu psychischen Erkrankungen in Deutschland. Es ist ein googlefreies Informationsportal mit kartografischer Ausgabe. Hauptquelle der potentiell über 100.000 Hilfsangebote sollen EDV-Schnittstellen zu den Trägern und Anbietern entsprechender Hilfsangebote sein. Im Hintergrund des MUT-ATLAS bildet sich zusätzlich eine Online-Community sogenannter “Mut-Scouts”, die ehrenamtlich Angebote eintragen bzw. validieren.

 

Ziel

In psychosozial belasteten Situationen fällt es schwer, Hilfe zu suchen und zu finden. Hier setzt der MUT-ATLAS an: Er bietet schnell, übersichtlich und diagnoseübergreifend Informationen zu niedrigschwelligen, informellen oder anonymen Angeboten der sozialen bzw. gesundheitlichen Selbsthilfe sowie medizinischen Behandlungsmöglichkeiten  – sowohl ambulanter als auch stationärer Art.

 

Umsetzung

Das große Ziel der Vollumfänglichkeit des https://www.mut-atlas.de kann nur durch die Verknüpfung existierender Datenbanken kooperierender Bundes- bzw. Landesverbände entsprechender Berufsgruppen erreicht werden. Um den politischen Willensbildungsprozess bis dahin zu beschleunigen bzw. um überhaupt an den Punkt zu kommen, an dem erste Verbände mitmachen, ist es nötig, einige tausend Datensätze von Hand einzutragen. Hierbei helfen Ehrenamtliche der Mut-Scout- bzw. idealerweise auch der bestehenden OpenStreetMaps-Community.
Auch wenn in Zukunft Angebotsdaten im Idealfall per EDV-Schnittstelle automatisch generiert bzw. aktualisiert werden, so wird es sich hierbei allenfalls um Stammdaten handeln und nicht notwendigerweise auch um Angaben zu Öffnungszeiten oder anderen relevanten Details der jeweiligen Angebote. Überhaupt wird es immer auch interessante Hilfsangebote geben, die nicht zentral durch einen übergeordneten Verband erfasst werden.

Mehrwerte einer Kooperation zwischen OSM und MUT-ATLAS

  • Relativ schnelle Erhöhung der Relevanz des MUT-ATLAS: Jeder validierbare und nicht obsolete Angebotsdatensatz aus der aktuellen OSM, der den MUT-ATLAS ergänzt, erhöht die Relevanz. Aufbauend auf unseren ca. 2.000 Datensätzen wären weitere 1.000-3.000 Datensätze bereits ein großer Sprung.
  • Mehr Mapper / Datensätze für die OSM: Idealerweise sieht eine Kooperation vor, dass bestehende Ehrenamtliche aus den Reihen des Mut fördern e.V. direkt in der OSM und nicht in der Atlas-eigenen Datenbank neue Datensätze anlegen, sodass diese auch der OSM zur Verfügung stünden. Ggf. begeistern sich auch Ehrenamtliche des Mut fördern Vereins für das Mapper-Dasein in der OSM.
  • HealthCare-Schema könnte weiterentwickelt werden: Ohne uns wirklich viel Zeit mit den bestehenden Schemata auseinandergesetzt zu haben, besteht die Möglichkeit, dass die OSM Details, die für den MUT-ATLAS jetzt schon nötig sind, für sich übernimmt.
  • Weitere Kooperationen zw. MUT-ATLAS und dritten Initiativen erhöhen die Wirksamkeit der Daten: Erste erfolgreiche Vernetzungsgespräche gab es bereits mit dem NAKOS, dem Psych-Navi Bremen und einigen wenigen anderen Datenbank-Betreibern. Fast alle eint, dass sie keine kartografische Ausgabe ihrer eigenen Daten haben, daran aber interessiert sind. Diese können wir für deren Website zur Verfügung stellen und freuen uns im Gegenzug über deren Datensätze. Je nach Lizenz- und Datenbankmodell könnten OSM-Datensätze direkt an dritten Stellen dargestellt und genutzt werden.


Im Lightning Talk spräche ich, Sebastian Burger als Initiator des MUT-ATLAS in meiner Rolle als vom gemeinnützigen Mut fördern e.V. bezahlter Projektleiter mit dem Ziel, möglichst viele Menschen aus der OSM-Community für den “MUT-ATLAS” zu begeistern. Idealerweise findet zeitlich nach dem Talk bzw. am OSM-Samstag ein Workshop statt, bei dem ich als EDV- und OSM-Laie (!) mit interessierten/skeptischen OSM’lern unter Euch in einen Austausch zu Chancen, Risiken und How-To’s einer gemeinsamen Kooperation komme.

Finanziert wird der MUT-ATLAS größtenteils durch einzelne Rentenversicherungsträger sowie seit 2022 auch von (politisch neutralen) Stiftungen. Bis Ende 2023 läuft eine dreijährige Aufbauphase.

Siehe auch: Vortragsfolien (4,9 MB)
1979 <img src="http://sebastian-burger.de/wp-content/uploads/transparent.png" alt="" width="1" height="1" /> in Seeheim-Jugenheim geboren <img src="http://sebastian-burger.de/wp-content/uploads/transparent.png" alt="" width="1" height="1" />  
1996   Radtouren werden wichtig
2001   Die Elemente Tandem & Partizipation kommen dazu
2002/03   Fotografen-Praktika in Hamburg und München
2003-09   Hochschule für Künste Bremen
2005/06   Mit Blinden von Bremen nach Singapur
2008   ASA-Stipendium: Baku – Stadt der schlagenden Winde
2009/10   Ein in Südamerika per Tandem basiertes PR-Projekt zum Thema Gebärdensprache: Vamonos Project
2010   Realisation des ersten Baku-Buches im Selbstverlag
2010   Stipendium der VG Bildkunst zur Fortführung der Ökodörfer-Thematik
2011   Förderpreis für Bildende Kunst 2011 des Förderpreis des Kunstvereins Achim.
2012ff   Künstlerische Leitung MUT-TOUR