16.03.2023 –, Hörsaal 2 (0110)
Die Open-Source Software KomMonitor ermöglicht ein GIS-basiertes, raum-zeitliches Monitoring von Geodaten und Statistiken. Die Software wurde für Kommunalverwaltungen als webbasiertes Planungswerkzeug entwickelt, um aktuelle Fragen der Stadtentwicklung beantworten zu können.
Kommunale Planungsaufgaben erfordern die Einbindung und Auswertung verschiedener räumlicher und raum-zeitlicher Daten, um sie für Planungs- und Entwicklungsprozesse mit größeren Zeithorizonten nutzbar zu machen. Innovative Monitoringsystem bieten dabei eine effektive Entscheidungsunterstützung. Diesen Bedarf adressiert die webbasierte Open Source Software KomMonitor, indem sie ein integriertes GIS-basiertes, raum-zeitliches Monitoring von Geodaten und Statistiken ermöglicht.
KomMonitor ist frei verfügbar und wurde im Rahmen der Förderrichtlinie »Kommunen Innovativ« (difu 2021) gemeinsam durch die Hochschule Bochum, dem Geographischen Institut der Ruhr Universität Bochum und den Praxispartnern Stadt Essen und Mülheim an der Ruhr entwickelt. Anhand aussagekräftiger Daten zur Raumentwicklung lassen sich mit ihm soziale und städtebauliche Problemlagen im Sinne eines Frühwarnsystems identifizieren. Das Monitoringsystem dient damit als ressortübergreifende Planungsgrundlage der Steuerung und Koordinierung städtischer Maßnahmen und der Ressourcenverteilung.
KomMonitor implementiert im Sinne einer Geodateninfrastruktur ein zusammenhängendes System aus modularen technischen Bausteinen. Generische und konfigurierbare Funktionalitäten dieser Softwarearchitektur ermöglichen dabei eine Übertragbarkeit auf beliebige Kommunen sowie auf weitere Anwendungsfelder und Maßstabsebenen. KomMonitor bietet zudem verschiedene Möglichkeiten, Geodaten und Statistiken interaktiv in Karten und Diagrammen zu visualisieren und Analysen durchzuführen. Dazu zählen Zeitreihenanalysen, räumliche oder inhaltliche Vergleiche sowie Erreichbarkeitsanalysen. Darüber hinaus ist KomMonitor in der Lage, bereits integrierte statistische Merkmale sowie Geodaten zu verwenden, um weitere Indikatoren-Zeitreihen mit Hilfe von Berechnungsvorschriften automatisch fortzuführen.
Dieser Vortrag stellt die wesentlichen Ziele und Funktionalitäten des GIS-basierten Monitoringsystem KomMonitor vor. Zudem wird anhand von praktischen Anwendungsbeispielen aufgezeigt, welches Potenzial das Planungswerkzeug für eine optimierte Stadtentwicklungsplanung in digitalisierten Kommunen hat.
Sebastian Drost ist Software Engineer für Geospatial Technologies beim Open-Source-Software Unternehmen 52°North in Münster tätig. Seine Schwerpunkte liegen insbesondere in der Entwicklung von modernen Geodateninfrastrukturen und im Bereich Spatial Data Science. Außerdem untersucht Sebastian Drost an der Hochschule Bochum im Rahmen einer kooperativen Promotion mit der TU Dresden die Anwendbarkeit von Methoden der Künstlichen Intelligenz für hydrologische Modellierungen.