22.03, 09:00–09:20 (Europe/Berlin), Hörsaal 1 (Audimax 1)
Angesichts der Anforderungen an einen nachhaltigen zukunftsweisenden Stadtumbau werden im Rahmen des Forschungsprojekts Transformationspotenziale großflächiger Parkplätze untersucht. Dafür werden diese Flächen unter der Nutzung von Open Data und Open-Source-GIS-Software methodisch erfasst, klassifiziert und bewertet sowie Transformationspotenziale aufgezeigt. Zusätzlich verdeutlichen Best-Practice-Beispiele, wie die Transformation großflächiger Parkplätze gelingen kann.
Der ruhende Verkehr beansprucht einen großen Teil der Flächen im städtischen, suburbanen, aber auch ländlichen Raum. Gleichzeitig besteht ein hoher Flächenbedarf für verschiedene städtische Funktionen und die Herausforderung, im Zuge der Klimaanpassung Flächen zu entsiegeln. Vor diesem Hintergrund sowie im Rahmen des nachhaltigen Stadtumbaus werden in einem Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen (BMWSB) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Transformationspotenziale großflächiger Parkplätze untersucht. Dafür werden diese Flächen erstmalig systematisch erfasst, klassifiziert und bewertet.
Die Entwicklung einer innovativen Methodik zur Ermittlung möglicher Transformationspotenziale großflächiger Parkplätze erfolgt anhand von drei Modellstädten und unter der Nutzung von Open Data. Für die Erfassung und Attribuierung der Parkplatzflächen werden Daten aus dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS), OpenStreetMap (OSM) und Digitalen Orthophotos (DOPs) zusammengeführt. Zusätzlich findet eine Klassifizierung der Oberfläche und die Erkennung von Bäumen durch Bildverarbeitungstechnologien und maschinelles Lernen mittels Open Source GIS Software statt. Dies ermöglicht die Ableitung weiterer Parkplatz-Eigenschaften, wie bspw. des Versiegelungsgrads oder der Unterscheidung von hoher und niedriger Vegetation auf Parkplatzflächen. Solche Eigenschaften spielen im Hinblick auf ökonomische und ökologische Determinanten einer Transformation eine wichtige Rolle.
Neben der Erfassung und Klassifizierung großflächiger Parkplatzflächen wird eine Kategorisierung zur systematischen Einordnung und qualitativen Bewertung großflächiger Parkplätze in unterschiedlichen städtebaulichen Zusammenhängen angestrebt. Zeitgleich verdeutlichen Best-Practice-Beispiele, wie die Transformation solcher Flächen gelingen kann und unter welchen Bedingungen diese Transformationen auch andernorts umgesetzt werden können. Konkrete Beispiele von bereits umgesetzten Lösungsansätzen werden dafür veranschaulicht, eingeordnet und bewertet, um Akteuren aus Politik und Stadtentwicklung fundierte Unterstützung für mögliche Umsetzungen zu liefern.
Vanessa Dunker ist Städtebauerin und seit September 2020 bei GGR beschäftigt. Sie hat Raumplanung mit der Vertiefungsrichtung Städtebau an den Technischen Universitäten Kaiserslautern und Dortmund studiert. Ihre Schwerpunkte liegen in den städtebaulichen Entwicklungsvorhaben in Verkehrsmodellen und den Potenzialen der Innenentwicklung.
Stefanie Gutsche studierte Stadtplanung und Landschaftsarchitektur in Hamburg und Berlin und bewegt sich seitdem in den Themengebieten Siedlungsentwicklung und Mobilität, Daseinsvorsorge und Kommunikation. Ihr besonderes Interesse gilt den Herausforderungen, die mit Planungskommunikation und dem Abbau von Kommunikationsbarrieren einhergehen. Seit 2013 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei GGR.