Neue Methoden zur autarken Indoor-Positionsbestimmung
27.03.2025 , HS1 (Aula)

Wie kann die eigene Position in einem Gebäude bestimmt werden, wenn jede bekannte Infrastruktur fehlt? Im Projekt „Denied Areas“ erforscht das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie innovative Wege zur autarken Positionsbestimmung – unabhängig von WLAN und Bluetooth. Mithilfe tragbarer Sensoren werden potenzielle Lösungen untersucht und erprobt. Erleben Sie spannende Einblicke in aktuelle Ansätze und Technologien im Bereich der Indoor-Positionsbestimmung und -Navigation.


Wie können sich Personen schnell und präzise im Inneren eines Gebäudes orientieren? Welche Wege führen am effizientesten zum nächsten Ausgang oder zu einem bestimmten Raum? Diese Fragen sind nicht nur für die alltägliche Orientierung, sondern vor allem in Notfallsituationen wie Feuerwehreinsätzen oder im Katastrophenschutz von zentraler Bedeutung. Seit 2021 beschäftigt sich das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) im Projekt „Denied Areas“ mit dem Thema der Positionsbestimmung im Innenbereich. Die Besonderheit hierbei: Es soll nicht auf bestehende Infrastruktur wie WLAN oder Bluetooth-Beacons zurückgegriffen werden.

Unser Ansatz konzentriert sich stattdessen auf die Nutzung tragbarer Sensoren, die eine eigenständige Orientierung in Gebäuden ermöglichen. Hierzu untersuchen wir verschiedene Technologien und Methoden, um die Vorteile der jeweiligen Sensoren zu nutzen und eine Sensorfusion durchzuführen. Bei dieser Technik werden Daten von mehreren Kleinstsensoren, darunter Barometer, Beschleunigungssensoren, Gyroskope oder Kameras, kombiniert, um die individuellen Schwächen der einzelnen Sensoren zu kompensieren und präzisere Positionsdaten zu erhalten.

Im Projekt untersuchen und testen wir eine breite Palette an Systemen und Geräten, von handelsüblichen Smartphones über speziell entwickelte Prototypen auf Grundlage von Mikroprozessoren bis hin zu fortschrittlichen Inertialnavigationssystemen. Zusätzlich profitieren wir vom Austausch mit wissenschaftlichen Partnern, welche wichtige Impulse für neue Ansätze und Technologien liefern. Unsere bisherigen Forschungsergebnisse haben uns ein detailliertes Verständnis über die Stärken und Schwächen der verschiedenen Sensoren und Methoden in der Praxis vermittelt.

In unserem Vortrag möchten wir Einblicke in unsere bisherigen Erkenntnisse geben und die Potenziale der untersuchten Technologien für konkrete Anwendungen wie Rettungseinsätze und Katastrophenschutz erörtern. Darüber hinaus werden wir die praktischen Anforderungen diskutieren, die für einen erfolgreichen Einsatz erfüllt sein müssen, und einen Ausblick auf mögliche zukünftige Lösungen für die autarke Indoor-Navigation geben.

Projekt- und Produktmanager in der angewandten Forschung und Entwicklung beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Diese(r) Vortragende hält außerdem:

Softwareentwickler beim Projekt Denied Areas im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie