27.03.2025 –, HS2 (S10)
Bauprojekte binden große Mengen an finanziellen, zeitlichen und personellen Ressourcen. Geodatenmanagement kann dabei helfen, diese effizient zu verwalten. Im fachlichen Kontext einer Baubehörde ist das Bewusstsein dafür nicht an allen Stellen gleich stark ausgeprägt, da es oft an GIS-Kenntnissen fehlt. Dieses Potenzial auszuschöpfen, ist eine Herausforderung. In diesem Vortrag, sollen die QGIS-Erweiterungen „Baufeldverwaltung“ und „Kampfmittelverwaltung“ vorgestellt werden.
Erweiterungen in QGIS sind ein mächtiges Werkzeug, um Nutzern komplexe Funktionen bereitzustellen. Sie können aber auch für Nutzer eingesetzt werden, die weniger GIS-affin sind und so dabei helfen, dass Potenzial von Geodaten besser auszuschöpfen. Der Vortrag stellt dar, wie anwendungsbezogene QGIS-Erweiterungen eingesetzt werden können, um die Qualität der Planung bei komplexen Bauvorhaben zu steigern, in dem sie den Projektbeteiligten die benötigten Informationen bedarfsgerecht und einfach zugänglich präsentieren.
Die erste Erweiterung „Baufeldverwaltung“ dient als raumbezogenes Projektmanagementtool. Mit ihm erhalten Maßnahmenträger Informationen darüber; wo, welche, Baustelle sich wann befindet und wer zuständig ist. Damit ist es möglich, die verschiedenen Maßnahmenträger bei der Sanierung der Schleusenanlage Kiel-Holtenau zu koordinieren und einen flüssigen und sicheren Bauablauf ohne Behinderungen sicherzustellen.
Im Vorfeld einer Baumaßnahme ist eine Kampfmittelräumung und Sondierung notwendig. Die Vorgaben des Kampfmittelräumdienstes hinsichtlich der Freigabetiefe ändern sich im Laufe der Zeit. In der Konsequenz gibt entlang des Nord-Ostsee-Kanals eine große Anzahl von Untersuchungen für unterschiedliche Tiefen, die sich teilweise überlagern. „Kampfmittelverwaltung“ ist eine Erweiterung, die dazu dient, dies heterogenen Informationen anwendergerecht zu präsentieren, in dem sie den Nutzern jeweils in Echtzeit die größte Freigabetiefe für ein Gebiet darstellt. Ein Bericht mit aller vorliegenden Untersuchungen dieser Bereich wird auch erstellt.
Ziel der Entwicklung der Erweiterungen war es, einfach zu bedienende User Interfaces bereitzustellen, die nutzerseitig keine vertieften GIS-Kenntnisse voraussetzen. So wurden zum Beispiel Hilfen und Hinweise integriert, die den Nutzer bei der Anwendung unterstützen oder eine Berichtsfunktion integriert, die eine Karte für einen selektierten Bereich im optimalen Maßstab abhängig von der Bildschirmauflösung erzeugt.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Produkte dieser Anwendungen für die Entscheidungsfindung des Managements genutzt werden können.
Ich bin Bauingenieurin, habe darüber hinaus einen Master in Geoinformatics and Photogrammetry und arbeite seit mehr als drei Jahren beim Wasserstraßenneubauamt Nord-Ostsee-Kanal in Kiel. Ich beschäftige mich u.a. mit Geodatenbanken, Datenmodellierung, räumlichen Analysen und GIS-Anwendungen in den Bereichen Bauwesen und Geotechnik.