26.03.2025 –, HS4 (S2)
Die Open Data Bewegung ermöglicht den Zugang zu zahlreichen offenen Datensätzen. Allerdings fehlen oft detailliertere Metadaten, die den Kontext der Daten, wie Erhebungsmethoden oder Entscheidungen zu Klassifikationen, erklären. Für eine verantwortungsvolle und kritische Geodatenpraxis ist es jedoch essentiell, diesen Entstehungskontext einzubeziehen. Ansatzpunkte dafür können Frameworks zur Dokumentation und Reflexion des Datenkontextes sowie Metadaten Standards sein.
Die Arbeit zeigt die Bedeutung des Entstehungskontextes für Datensätze auf und untersucht, welche Informationen für eine reflektierte und verantwortungsvolle Nutzung von Geodaten relevant sind. Dazu werden Dokumentations- und Reflexionsframeworks aus den Critical Data Studies sowie der Forschung zu Ethical AI und Maschinellem Lernen untersucht und in Bezug zum ISO-Standard für Metadaten geographischer Informationen gesetzt, da Kontextinformationen als Metadaten zur Verfügung gestellt werden können. Die Analyse offenbart zahlreiche Überschneidungen, aber auch inhaltliche Lücken und signifikante Unterschiede im Format der Frameworks und des Standards. Anhand der Open Source Anwendung Grätzlfarben werden die Metadaten von drei offenen Datensätzen, u.a. OSM, beispielhaft analysiert, um die Verfügbarkeit relevanter Kontextinformationen zu evaluieren. Die Ergebnisse zeigen, dass wesentliche Aspekte des Entstehungskontexts fehlen und dies den reflektierten Umgang mit Daten erschwert. Abschließend werden Potenziale und Bedarfe für die Integration und Weiterentwicklung von Kontextinformationen sowie deren Nutzbarmachung in Karten und GIS-Anwendungen skizziert.
Einreichung im Akademic Track
Zenodo-DOI: https://zenodo.org/records/14616221
Forscherin, Dozentin und Doktoratsstudentin an der TU Wien, Forschungsgruppe Kartographie, ursprünglich sozialwissenschaftlicher Hintergrund, aber zwischendurch im Open Data Bereich und jetzt in der Kartographie