Amtliche Orthofotos zentral verfügbar: Eine Open-Source-Lösung für Deutschland
26.03.2025 , HS4 (S2)

In Deutschland werden amtliche Orthophotos mittlerweile in allen Bundesländern frei zugänglich bereitgestellt, geregelt durch die INSPIRE-Richtlinie. Doch die föderale Struktur führt zu 16 unterschiedlichen Diensten, die den Zugriff auf diese hochwertigen Bilddaten erschweren. Die vorgestellte Software bietet eine zentrale Lösung, die den deutschlandweiten Download vereinfacht. Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit für Orthophotos zu schaffen und deren Nutzung sowie Weiterentwicklung zu fördern.


Orthophotos bieten durch hohe Bodenauflösung, spektrale Information und Lagegenauigkeit eine wertvolle Datenbasis für verschiedenste Anwendungsbereiche in der Fernerkundung, von Umweltforschung bis hin zur Stadtplanung. In Deutschland werden diese Aufnahmen im Zweijahresrhythmus erstellt und seit kurzem frei zugänglich gemacht, um der INSPIRE-Richtlinie zu entsprechen. Da Geobasisdaten in Deutschland Ländersache sind, wird die Aufnahme, Speicherung und Bereitstellung dieser Daten innerhalb der Bundesländer organisiert. Dies führt zu 16 unterschiedlichen Plattformen und Schnittstellen, die von modernen STAC-Katalogen bis hin zu WMS-Diensten reichen.

Dieses Projekt stellt eine Softwarelösung vor, die den deutschlandweiten Zugriff auf Orthophotos vereinfacht und Nutzer die Möglichkeit bietet, Bilder unabhängig vom jeweiligen Dienst herunterzuladen. Die Software unterstützt das Herunterladen von RGB- oder RGBI-Daten und ermöglicht flexible geografische Abfragen.

Diese Lösung richtet sich sowohl an Forschende als auch an Entwickler
und zielt darauf ab, die Nutzung und Weiterentwicklung zu fördern. Die zentrale Bereitstellung und der vereinfachte Zugriff können dabei helfen, die föderal organisierten Daten für größere, regionsübergreifende Projekte leichter nutzbar zu machen und neue Möglichkeiten zur Datennutzung in Wissenschaft und Praxis zu erschließen.

Moritz Lucas studierte Geographie und Geoinformatik an den Universitäten Bremen und Osnabrück. Seit 2023 promoviert er am Joint Lab Künstliche Intelligenz & Data Science in Osnabrück. In seiner Forschung untersucht er den Einfluss von Bäumen auf die Biodiversität in der deutschen Agrarlandschaft.