ParkingSpacePotential - Platz machen für die Verkehrswende
25.03.2026 , HS4 (ZHG 008)

Sichere Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr, mehr Straßengrün oder Sitzmöglichkeiten: All das braucht Platz im öffentlichen Straßenraum. Dieser wird häufig ganz selbstverständlich von Kfz zugeparkt. Gleichzeitig lässt sich beobachten, wie Parkhäuser leer stehen. Das QGIS-Plugin ParkingSpacePotential zeigt auf, welche Parkplätze aus dem öffentlichen Straßenraum in ein Parkhaus verlagert werden könnten.


Der Raum auf den Straßen wird knapp. Unsere Städte platzen förmlich vor Autos, gleichzeitig benötigen Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung, für den Ausbau der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur aber auch für eine sozialgerechte Gestaltung mehr Platz. Gemeindeverwaltungen und Kommunalpolitiker*innen ringen unter großen öffentlichen Druck um Lösungen für die Unterbringung von Parkplätzen und vernachlässigen dabei oft eine wertvolle Ressource: Parkhäuser. Diese sind selten voll ausgelastet, ganz im Gegenteil. Warum verlagert man also nicht einfach die Parkplätze aus dem Straßenraum in vorhandene Parkhäuser?

Ein Problem ist, dass Kommunen oftmals nicht über ausreichende Informationen über ihren lokalen Parkraumbestand verfügen und Reduktions- und Verlagerungspotentiale schlecht abschätzen können.

Mithilfe des 2025 veröffentlichten QGIS-Plugins ParkingSpacePotential lässt sich ermitteln, welche Parkplätze sich innerhalb einer bestimmten Laufdistanz zu einem Parkhaus befinden und ob dieses über ausreichende freie Kapazitäten verfügt, um diese Parkplätze abzubilden. Dabei können u.A. auch qualitative Merkmale von Parkplätzen, wie etwa Behinderten- oder Anwohnendenparkplätze gesondert berücksichtigt werden.

In dem Beitrag wird die Funktionsweise des Plugins vorgestellt und anhand von Praxisbeispielen aufgezeigt, wie es kommunale Planungsentscheidungen unterstützen sowie die öffentliche und politische Akzeptanz von Maßnahmen zur Umverteilung des Straßenraums erhöhen kann.

Kommunalpolitikerin und Verkehrsingenieurin aus Braunschweig, die sich seit 2016 mit Verkehrsplanung und Lebensqualität in Städten beschäftigt. Ihr Fokus liegt auf der Frage, wie man gesellschaftliche Mehrheiten für die Verkehrswende schafft und arbeitet dafür mit open-source Daten.