27.03.2026 –, HS2 (ZHG 010)
Der Ausbau erneuerbarer Energien wäre durch einen bundesweit einheitlichen Zugang zu Eigentumsdaten leichter: Zugangswege, Antragsverfahren und Datenschutz-Auslegungen unterscheiden sich zwischen den Bundesländern. Die GDI-DE will Geodaten offen und interoperabel machen, Sicherheits- und Persönlichkeitsbelange begrenzen das.
Wie ist die aktuelle Situation?
Der Ausbau erneuerbarer Energien steht im öffentlichen Interesse – doch die Umsetzung stockt oft schon am Anfang: Für Projektierer ist es sehr aufwändig an Informationen zu gelangen, wem ein potenziell geeigneter Standort gehört. Zwar sind Eigentumsinformationen über das amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) grundsätzlich verfügbar, doch unterscheiden sich Zugangswege, Antragsverfahren und Auslegungen der datenschutzrechtlichen Voraussetzungen stark zwischen den Bundesländern. Was in Brandenburg vergleichsweise gut funktioniert, ist anderswo mit langwierigen Anfragen, Unsicherheiten oder sogar Ablehnungen verbunden – obwohl das Ziel überall gleich ist. Der fehlende bundesweit einheitliche Zugang zu Eigentumsinformationen erschwert damit Standortanalysen nicht nur für Windenergieanlagen, sondern auch für Batteriespeicher und andere Infrastruktur der Energiewende.
Die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) verfolgt das Ziel, alle Geodaten recherchierbar, auffindbar und interoperabel über offene Standards frei zugänglich zu machen. Jedoch ist dies nicht für alle Geodaten möglich, weil ein Bekanntwerden der darin enthaltenen Informationen nachteilige Auswirkungen hat. Beispielhaft zu nennen sind Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit, die Verteidigung oder Persönlichkeitsrechte. Datenräume und insbesondere Datentreuhandmodelle bieten technische Lösungen sowie Governance-Strukturen, um schützenswerte Daten im Bedarfsfall zu teilen und somit das Potenzial dieser Daten zu nutzen.
Der Beitrag beleuchtet die aktuelle Situation, benennt Hemmnisse und zeigt auf, wie (schützenswerte) Geoinformationen besser genutzt, standardisiert bereitgestellt und rechtssicher zugänglich gemacht werden können – damit Georessourcen auch praktisch erschlossen werden können.
Geodatenmanagement Studium in Frankfurt
wiss. Mitarbeiter im Research Lab for Urban Transport - ReLUT
wiss. Mitarbeiter in der Koordinierungsstelle der GDI-DE