26.03.2026 –, HS1 (ZHG 011)
Die Benutzerfreundlichkeit der Datenerfassung in QGIS lässt sich durch den Einsatz von Formularen erheblich verbessern. In diesem Vortrag wird am Beispiel der Verwaltung der vielfältigen Umweltinformationen beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals gezeigt, wie Formulare konfiguriert werden und durch Ausdrücke und Python-Skripte eine Erfassung standardisierter Informationen bequem umgesetzt werden kann. Die zu erfassenden Informationen werden durch ein selbst entwickeltes Plugin gefiltert und angezeigt
Baumaßnahmen bedeuten Fortschritt und Entwicklung. Allerdings haben sie auch Auswirkungen auf die Umwelt. Um diese Auswirkungen verstehen und bewerten zu können, benötigt man Umweltmodelle, die eine fundierte Planung von Ausgleichsmaßnahmen ermöglichen und dazu beitragen, Eingriffe zu minimieren und die ökologische Vielfalt zu erhalten. Am Beispiel der komplexen Umweltmodelle des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) soll in diesem Vortrag gezeigt werden, wie Nutzer durch den Einsatz von Formularen und dem Plugin „Layerauswahl“ bei der Datenerfassung in QGIS aktiv unterstützt werden.
Die Daten wurden in eine PostgreSQL/PostGIS Datenbank importiert. Für die harmonisierten Informationen wurden Gruppen je nach Umweltmodell, Codelisten und Domänen gebildet. Mithilfe des selbst entwickelten Plugin „Layerauswahl“ können dann modellübergreifende Layer und Codelisten, sowie diejenigen, welche zu einem bestimmten Modell gehören, gefiltert werden. Dadurch werden dem Erfasser nur die Informationen präsentiert, die er für seinen spezifischen Anwendungsfall benötigt.
Die Datenerhebung für diese Modelle erfolgte bisher über Attributtabellen. Für den Erfasser war dies ein mühsamer Prozess, der oft zu Fehlern oder inkonsistenten Daten führte. Mittels Formularen kann gewährleistet werden, dass Daten standardisiert und strukturiert erfasst werden. Die Validierung der Informationen erfolgt mithilfe von Python-Skripten. So kann die Qualität und Integrität der Daten schon bei der Erfassung sichergestellt werden. Eine nachträgliche Prüfung erübrigt sich.
Bei der Umsetzung der verschiedenen Eingabemasken konnte auf die vielfältigen Möglichkeiten von QGIS zurückgegriffen werden. So bietet QGIS leistungsfähige Funktionen, deren Syntax leicht verständlich ist und sich an SQL orientiert. Dies ist besonders hilfreich bei der Berechnung von Feldern mit Ausdrücken, dem dynamischen Ein- und Ausblenden von Feldern oder der Erstellung von Drill-Down- oder Kaskadenformulare.
QGIS bietet eine Vielzahl von eingebauten Widgets, was die Modellierungsmöglichkeiten erweitert. So können beispielsweise Beziehungen zwischen verschiedenen Layern und Tabellen über das Relation-Widget hergestellt werden. Im konkreten Beispiel werden mehrere solcher Widgets einschließlich Entitätsbeziehungen bei der Datenerfassung für die Umweltinformationen eingesetzt.
Die Autorin ist Bauingenieurin mit einem Master in Geoinformatics and Photogrammetry. Sie arbeitet seit über 4 Jahren beim WNA NOK in Kiel und beschäftigt sich dort u.a. mit räumlichen Datenbanken, räumliche Analyse und GIS-Anwendungen in den Bereichen Bauwesen und Geotechnik.