Herausforderung Adresse im Versorgungsunternehmen
27.03.2026 , HS2 (ZHG 010)

Adressdaten in Versorgungsunternehmen unterliegen hohen Qualitätsanforderungen. Unterschiedliche IT-Systeme und Datenmodelle erschweren eine zentrale Pflege. Fehlerhafte Adressen behindern Prozesse und Systemkopplungen. Der Beitrag zeigt anhand eines Praxisbeispiels der Stadtwerke München, wie im GIS-Umfeld stabile Adressdaten erzeugt und über REST-Schnittstellen bereitgestellt werden.


Die Anforderungen an den Adressdatenbestand im Versorgungsunternehmen sind sehr vielfältig und stellen hohe Qualitätsansprüche an den Datenlieferanten, Datenerfassung und den Lifecycle der Adressen dar.

Häufig wird in großen Unternehmen kein einheitlicher zentraler Adressdatenbestand verwaltet, weil innerhalb der IT-Systeme (SAP, GIS, Archiv, Betriebssystem, …) die Adressdaten offensichtlich stimmig sind. Qualitative- und quantitative Fehler in den Adressdaten erscheinen erst dann, wenn die Rechnung nicht zugestellt oder die Kopplung von IT-Systemen über die Adresse nicht erfolgen kann.

Ein einheitlicher Adressdatenbestand ist häufig nicht zu realisieren, weil sich die Systeme mit ihren Daten über viele Jahre etabliert haben und unterschiedliche Datenmodelle führen. Das Kaufmännische System benötigt weltweite Adressdaten mit entsprechendem Datenmodell, das technische System benötigt nur Adressdaten vom Versorgungsgebiet, welches sich auf ein Bundesland beschränkt. Der Windpark Betreiber benötigt nur Koordinaten zum Lokalisieren der Windkraftanlagen.

Die Ursachen für das teilweise unbefriedigende Ergebnis beim Koppeln von IT-Systemen über die Adresse sind vielfältig und häufig auf die falsche Schreibweise von Ort/Stadt, Straßenname oder Hausnummer zurückzuführen.
Die Lösung wäre ein einheitlicher stabiler Adressschlüssel, welcher jedoch in Deutschland nicht geführt wird und somit die Datenqualität von Kaufprodukten oder offenen Daten häufig sehr unterschiedlich ausfällt.

Der Vortrag ist ein Erfahrungsbericht aus der Praxis, er richtet sich an GIS-Betreiber, und zeigt auf, wie wir bei den Stadtwerken München im GIS-Umfeld für korrekte und stabile Adressen sorgen und diese für weitere IT-Systeme als REST Services zur Verfügung stellen.

Markus Gruber entwickelt seit über 25 Jahren am Geografischen Netzinformationssystem NIS der Stadtwerke München GmbH. Aufgrund seiner vielen Schnittstellenprojekte wurde er großer Befürworter der Open-Source-Lösungen und war maßgeblich bei der Einführung der PostgreSQL Datenhaltung und QGIS bei den SWM beteiligt. Seit vielen Jahren arbeitet Markus Gruber im Team mit großem Erfolg an innovativen Lösungen, auf Basis von zukunftsfähigen Technologien, wie z.B. PostgreSQL, Java oder Python / GeoPandas. Markus liebt seinen Beruf, aber auch das Kletten und Skitourengehen in seiner bayrischen Heimat.