Wo sind meine Ways geblieben?
27.03.2026 , HS3 (ZHG 009)

Dieser Vortrag stellt Where are my ways? vor, eine Toolchain und Webanwendung zum Auffinden gelöschter OpenStreetMap-Ways. Schwerpunkt des Vortrags sind die Herausforderungen, die sich aus dem OpenStreetMap-Datenmodell ergeben und welche Lücken für Vandalen offen bleiben.


OpenStreetMap-Daten sind zu der Geodatenquelle für Outdoor-Aktivitäten geworden. Wanderende und Radfahrende nutzen gelegentlich Privatwege oder Wege, auf denen sie nicht erwünscht sind. Manche Landbesitzer oder Behörden löschen deswegen diese Wege oder versuchen es zumindest. Viele Löschungen werden nach einiger Zeit entdeckt und rückgängig gemacht. Manche werden aber übersehen oder geraten in Vergessenheit.

Attic-Anfragen an die Overpass-API sind eine Lösung für OpenStreetMap-Beitragende, solche Wege zu finden. Sie sind jedoch nur für einem fixen Zeitpunkt möglich. Die schlechte Performance schränkt sie räumlich ein.

Der Redner lebt in einer Gegend, in der beinahe das komplette Feld- und Waldwegenetz in OpenStreetMap erfasst ist und sich die Erfassung deswegen auf Prüfung und Pflege des Datenbestands konzentriert. Um zu erfahren, wo es Wege gab, die man (noch nicht) vermisst, hat er Where are my ways? entwickelt.

Die Webanwendung zeigt auf einer Karte alle gelöschten Wege in ihrer letzten Version vor der Löschung. Zur Webanwendung gehört eine Vorverarbeitungs-Toolchain, die die Wege aus dem Full-History-Planet-Dump extrahiert, mit dem aktuellen Wegenetz abgleicht und die Differenzen darstellt.

Der Vortrag widmet sich den Herausforderungen, die sich aus dem OpenStreetMap-Datenmodell und der getrennten Objektversionierung von Nodes und Ways sowie der nicht modellierten Vereinigung von Ways ergeben. Er erläutert die Toolchain und zeigt auf, warum viele Löschungen harmlos sind. Nebenbei könnte es Anekdoten aus dem Mappingalltag mit Where are my ways? geben.

Für das Verständnis des Vortrags werden Vorkenntnisse über das aktuellen Datenmodell von OpenStreetMap und seiner Objektversionierung empfohlen.

Michael trägt seit 14 Jahren als Datenerfasser zum OpenStreetMap-Projekt bei. Er verdient sein Geld als Angestellter in einer Firma, die Software-Entwicklung und Server-Betrieb rund um OpenStreetMap-Daten und -Dienste anbietet. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Radverkehrsthemen und betreibt die OpenRailwayMap.

Diese(r) Vortragende hält außerdem: