XPlanung und das KISS-Prinzip scheinen auf den ersten Blick unvereinbar. Trotz jahrelanger Anstrengungen, sowohl auf der Ebene der Standardisierung, als auch im Bereich der Softwareentwicklung, geht es in der Praxis nur sehr schleppend voran.
Eine der Ursachen für diese Verzögerungen ist die Komplexität des Datenmodells.
Die FOSS XPlanung-light ermöglicht es Kommunen, ihre Bauleitpläne auf einfache Art zu verwalten und zu publizieren - ohne sich mit dem Modell auseinandersetzen zu müssen.
XPlanung-light ist eine freie Open Source Software, die Kommunen helfen soll ihre Bauleitpläne auf sehr einfache Art und Weise digital zu verwalten. Es handelt sich um eine Webanwendung auf Basis des weit verbreiteteten Python Frameworks Django.
Historie
Die Initiative zur Entwicklung der Software stammt aus Rheinland-Pfalz und basiert u.a. auf dem Bedarf der Ablösung der seit 2009 vom LVermGeo-RP betriebenen Hostingplattform für Bauleitpläne.
Rheinland-Pfalz hatte als erstes Bundesland die Art und Weise der Bereitstellung von kommunalen Plänen und Satzungen im Internet standardisiert (Leitfaden Kommunale Pläne GDI-RP). Im Rahmen des Aufbaus der Geodateninfrastruktur des Landes wurde die o.g. Hostingplattform eingerichtet.
Die Plattform steht den Kommunen grundsätzlich kostenfrei zur Verfügung und wird insbesondere von kleineren Organisationen verwendet, um ihre Bauleitpläne im Internet zu publizieren.
Bisherige Softwarekomponenten:
- PostGIS
- Mapserver
- Geoserver
Die Bereitstellung der Pläne erfolgt dabei kompatibel zu den Anforderungen der EU INSPIRE-Richtlinie. Es gibt sowohl Metadaten, als auch WMS-Schnittstellen, die von den Kommunen direkt zur Beauskunftung verwendet werden.
Das Datenmodell für die Verwaltung der Pläne basiert ursprünglich auf XPlanung 2.0 und wurde in enger Abstimmung mit den Kommunen sukzessive an die Anforderungen der Praxis angepasst.
Die Vorgehensweise hat sich in den letzten 16 Jahren bewährt und zum Zeitpunkt des Starts der Entwicklung (2025) stehen alleine in Rheinland-Pfalz schon mehr als 14.400 Pläne online und interoperabel zur Verfügung (Aggregation der Metadaten standardisierter Bebauungspläne RLP).
XPlanung-light
Da sich sowohl die technischen, als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren geändert haben, war es Anfang 2025 an der Zeit, die Bereitstellungsarchitektur auf neue Beine zu stellen.
Grundsätzliche Prinzipien
- Vereinfachung der Verwaltung durch die Kommunen
- Sicherstellung eines langfristigen Betriebs
- Verbesserung der Kompatibilität zu XPlanung
- Beibehaltung der bewährten Schnittstellen (GDI-DE / INSPIRE)
- Nutzung von Freier Open Source Software um kostenfreie Nachnutzbarkeit sicherzustellen
- Das System soll deutschlandweit einsetzbar sein
Was XPlanung-light kann und was es nicht kann
- XPlanung-light soll Prozesse im Bereich der Bauleitplanung durch die Verwendung weit verbreiteter Standards vereinfachen.
- Es besteht nicht der Anspruch den Austauschstandard XPlanung in seinem kompletten Umfang abzubilden.
- Es handelt sich also nicht um ein Werkzeug um vollvektorielle XPlan-GML Dateien zu erzeugen, diese können jedoch vom System verwaltet werden.
Als Verwaltungs- und Publikationstool für Bauleitpläne ist XPlanung-light eher auf einer Metaebene angesiedelt.
Funktionsumfang
- Erstellen und Editieren von XPlan-Objekten
- Import und Export von XPlan-GML Dateien
- Import und Export von XPlan-ZIP Archiven
- Verwaltung einer beliebigen Anzahl von Anlagen
- Verwaltung eines an der Praxis orientierten und historisierten Plan-Datenmodells (kompatibel zu XPlanung 6.0+)
- Automatische Erstellung von Metadaten und OGC-Diensten für eine standardisierte Publikation der Daten
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