27.08.2025 –, 001
Nachhaltige öffentliche Beschaffung erfordert Transparenz, die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und, mit dem neuen BöB/IvöB eine konsequente Integration von Nachhaltigkeitszielen. Oft bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück, dies aufgrund von fehlendem Know-how, Ressourcenengpässen oder strukturelle Hürden innerhalb der Organisation. Wie lassen sich Lieferanten aktiv einbinden, um soziale, ökologische und ethische Risiken – von Korruption bis hin zu Intransparenz – wirksam zu minimieren und vor allem angemessen im Beschaffungsprozess zu berücksichtigen? Ohne strategische Lieferantenbeziehungen bleibt Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit ein Stückwerk.
Der Vortrag zeigt, wie nachhaltige Beschaffung über formale Vorgaben hinausgeht und Lieferanten gezielt in eine wirksame Strategie eingebunden werden können. Es werden bewährte Methoden zur frühzeitigen Einbindung, zum Onboarding und zur kontinuierlichen Bewertung von Lieferanten behandelt – vom Ausschreibungsdesign bis zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit.
Digitale Lösungen zur Transparenzsteigerung und Risikominimierung spielen dabei eine unterstützende Rolle. Beispiele aus der Privatwirtschaft sowie dem Ausland (Finnland) bieten Einblicke in die praktische Umsetzung nachhaltiger Beschaffung und mögliche Impulse für die öffentliche Beschaffung in der Schweiz.
Teilnehmende erhalten praxisnahe Ansätze für eine effektive und nachhaltige Lieferantenstrategie, die Nachhaltigkeit und Compliance in Einklang bringt. Der Vortrag richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus dem öffentlichen Beschaffungswesen sowie an Verantwortliche für Nachhaltigkeit und Beschaffungsstrategie in bundesnahen Unternehmen.
Dr. Nina Widmer ist Expertin für nachhaltige Lieferketten und Beschaffung mit Schwerpunkt auf Lieferantenmanagement, Kreislaufwirtschaft und betriebliche Transformationsprozesse. Sie hat über sechs Jahre Erfahrung in der Beratung und begleitet Unternehmen bei der Weiterentwicklung ihrer Betriebsmodelle sowie der Integration von Nachhaltigkeitsanforderungen in bestehende Prozesse. Ihre Promotion an der Universität St. Gallen untersuchte, wie Unternehmen durch enge Zusammenarbeit mit Lieferanten zirkuläre Designprinzipien umsetzen können.
Nach drei Jahren bei PwC Schweiz ist sie kürzlich zu PwC Finnland gewechselt und bringt internationale Perspektiven aus verschiedenen Branchen mit, darunter Industrie- und Konsumgüter, Pharmaindustrie und Bildungseinrichtungen.