Raphael Fehrmann
Dr. Raphael Fehrmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Münster, Forschungsschwerpunkte: Erwerb und Förderung digitaler Kompetenz bei (Grund-)Schüler:innen, Realisierung digitaler Bildung in Schule und Unterricht, Making / Maker Education, Förderung der professionellen digitalen Kompetenz bei Lehramtsstudierenden und Lehrkräften
Beitrag
Für ein souveränes Lehren, Lernen und Leben in einer von Digitalisierung geprägten Welt ist es von hoher Relevanz, dass Lernende digitale Systeme verantwortungsvoll nutzen können. Insbesondere Kenntnisse über die Funktionsweise und Auswirkungen von Algorithmen sind hierbei von entscheidender Bedeutung. Anhand des Computational Thinking wird ersichtlich, wie ausgehend von technologischen Phänomenen algorithmisch strukturiertes, problemorientiertes Denken und Handeln den Aufbau von Problemlösungskompetenz systematisch fördert.
Auf Ebene der universitären Lehrkraftbildung stellen sich die Fragen, (a) wie Grundschullehramtsstudierende ihre professionelle digitale Kompetenz (pdK) einschätzen, um einen Kompetenzerwerb mit Fokus auf das Problemlösen bei Schüler*innen zu initiieren, und (b) wie diese Einschätzungen lernförderlich verändert werden können.
Im Interventions-Hochschulseminar „Lernroboter im Unterricht“ sammelten Lehramtsstudierende insbesondere Hands-on-Erfahrungen in der Verwendung von Bildungsrobotik und konzipierten kollaborativ eigene Unterrichtsmodule. Präsentiert werden die Ergebnisse einer quantitativen Längsschnittstudie, die beleuchtet, wie Grundschullehramtsstudierende (n=141, Interventions- & Kontrollgruppe) ihre pdK zu zwei Messzeitpunkten einschätzen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden ihre pdK insgesamt eher gering einschätzen, wobei Abhängigkeiten vom Geschlecht bestehen (1. Messzeitpunkt). Zum 2. Messzeitpunkt konnte konstatiert werden, dass durch die Seminarteilnahme die pdK über alle Facetten hinweg signifikant gesteigert werden konnte und zudem geschlechtsspezifische Effekte kompensiert wurden.