Lernkulturen in der Digitalität gestalten. Potenziale, Konzepte und Praktiken.

Franco Rau

Juniorprofessor für Mediendidaktik an der Universität Vechta


Beiträge

27.06
14:45
5min
KI-Utopien für eine Lernkultur in der Digitalität. Eine kritische Analyse
Franco Rau, Benjamin Möbus, Kira Baresel

Seit Ende 2022 wird Künstliche Intelligenz (KI) als transformative Kraft im Bildungsbereich diskutiert. Die aktuelle Diskussion reiht sich in eine Tradition ein, neue Technologien in Bildungskontexten als „technical fix“ zu betrachten, die in einem wiederkehrenden Kreislauf von Hype, Hoffnung und Enttäuschung jedoch kaum zu Veränderungen in der Bildungspraxis führt. Interessant an der aktuellen Diskussion ist, dass die generative Sprachmodelle – als aktuelle Technologie – „fähig“ sind, eigenständig Zukunftsprognosen zu formulieren. Diese Modelle, die auf ideologisch geprägten Datensätzen trainiert werden, bieten jedoch selten Einblicke in ihre Trainingsdaten.

Die Analyse von Aussagen KI-basierter Technologien zur Zukunft der Lernkultur in der Digitalität stehen im Fokus dieses Beitrags. Es wird untersucht, welche (impliziten) Ideologien und theoretischen Anknüpfungspunkte die Sprachmodelle ChatGPT und Gemini in ihren Bildungsutopien offenbaren. Dafür erfolgt eine Inhaltsanalyse von jeweils zehn Antworten dieser Modelle auf Prompts, die Bildungsutopien für die hochschuldidaktischen Ebenen der Lehr-Lernsituationen, Lehrveranstaltungen und Studiengänge generieren. Ziel ist es, ein kritisches Verständnis dafür zu entwickeln, welche Aspekte in diesen Zukunftsentwürfen hervorgehoben und welche vernachlässigt werden. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse Einblicke in die Annahmen und Ideologien liefern, die KI-Technologien in Bildungskontexten prägen. Dadurch soll die Diskussion über die Rolle von KI in der Bildung erweitert werden.

1. Session Kurzbeiträge: Entwicklung neuer Praktiken und Forschungsprojekte: Von KI bis Open Education
Seminarraum 1 | Kirche am Campus
28.06
14:00
5min
Mit partizipativer Gestaltung zu mehr Open Educational Practices. Einblicke in eine fakultätsspezifische OER-Initiative
Lars Gerber, Franco Rau

Open Educational Ressources (OER) und Practices (OEP) bieten das Potenzial, universitäre Lehre substanziell zu verbessern. Jedoch zeigen aktuelle Forschungsergebnisse und Projekterfahrungen auch, dass die Erstellung von OER durch Lehrende nicht „nebenbei“ erfolgt und auch die Nutzung entsprechender Materialien nicht „gelebter“ Praxis entspricht.
Das Projekt „MOin Vechta“ der Fakultät II der Universität Vechta widmet sich daher der iterativen Entwicklung und Einbindung qualitativ hochwertiger und barrierearmer OER in die Hochschullehre für und mit Studierenden. Es ist geplant, dass Lehrende und Studierende Möglichkeiten und Unterstützungsgelegenheiten erhalten, um gemeinsam an der Erstellung, Erprobung und Reflexion von OER arbeiten zu können. Interessierten Akteur:innen sollen durch Entlastungsangebote Freiräume zur Beteiligung geschaffen werden. Die modulspezifischen OER-Teams werden u. a. durch didaktische, technische und mediengestalterische Workshops und individuelle Beratungsangebote von Lernbegleiter:innen aktiv unterstützt.
Der Posterbeitrag skizziert die Ausgestaltung des Ko-Kreation-Ansatzes im Projektvorhaben entlang der Phasen eines Modells zum Adoptionsprozess von OER (De Hart et al., 2015). Ziel des Beitrags ist, die bis dahin getroffenen phasenspezifischen Designentscheidungen insbesondere in Hinblick auf die Unterstützungsangebote für Studierende und Lehrende zu diskutieren. Darauf aufbauend teilen wir erste Erfahrungen bezüglich der Kommunikationsstrategien zur Mobilisierung interessierter Akteur:innen sowie Einblicke in die ersten Dialoge mit interessierten Studierenden und Lehrenden.

2. Session Kurzbeiträge: Digitale Bildungsräume: Vertrauen, Sicherheit und Gemeinschaft im Fokus
Seminarraum 1 | Kirche am Campus