Lars Gerber
Lars Gerber ist seit 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Mediendidaktik an der Universität Vechta tätig. Zuvor arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Schulentwicklungsprojekt an der TU Darmstadt. Aktuell arbeitet Lars Gerber im Hochschulentwicklungsprojekt „Virtuell begleitetes Selbststudium im erweiterten Bildungsraum“ und forscht zur digitalitätsbezogenen Hochschulentwicklung.
Beiträge
Lernkulturen können als Kontexte verstanden werden, die Handlungsmöglichkeiten und -beschränkungen vorgeben (Jenert et al., 2009). Einzelne Lernende sind dabei eingebettet in eine hochschuldidaktische Praxis, welche häufig vornehmlich durch Hochschullehrende gestaltet wird. Insbesondere Vorstellungen zur Gestaltung und den Anforderungen des Selbststudiums bleiben jedoch häufig vage (Gerber, 2023). Im vorliegenden Beitrag wird davon ausgegangen, dass die Vorstellungen und Überzeugungen von Hochschullehrenden die Gestaltung von Lernkulturen moderieren. Im englisch- und deutschsprachigen Diskurs werden in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten von Metaphern als Zugang zu den Vorstellungen und Überzeugungen diskutiert (z.B. Scharlau, 2020; Wegner & Nückles, 2013; Visser-Wijnveen et al., 2009). In der vorliegenden empirischen Studie wird daher die Frage gestellt, mit welchen Metaphern Hochschullehrende ihre Vorstellungen des Selbststudiums beschreiben. Als Ergebnis werden in einer (international) vergleichenden Perspektive metaphorische Konzepte vorgestellt. So beschreiben Lehrende das Selbststudium als Übung/Training, als sichtbare Fortbewegung sowie als Geben mit Ungewissheit. Mit den jeweils gewählten Metaphern sind unterschiedliche Implikationen verbunden, welche Diskussions- und Reflexionsmöglichkeiten für eine hochschuldidaktische Handlungspraxis und Professionalisierung eröffnen können.
Open Educational Ressources (OER) und Practices (OEP) bieten das Potenzial, universitäre Lehre substanziell zu verbessern. Jedoch zeigen aktuelle Forschungsergebnisse und Projekterfahrungen auch, dass die Erstellung von OER durch Lehrende nicht „nebenbei“ erfolgt und auch die Nutzung entsprechender Materialien nicht „gelebter“ Praxis entspricht.
Das Projekt „MOin Vechta“ der Fakultät II der Universität Vechta widmet sich daher der iterativen Entwicklung und Einbindung qualitativ hochwertiger und barrierearmer OER in die Hochschullehre für und mit Studierenden. Es ist geplant, dass Lehrende und Studierende Möglichkeiten und Unterstützungsgelegenheiten erhalten, um gemeinsam an der Erstellung, Erprobung und Reflexion von OER arbeiten zu können. Interessierten Akteur:innen sollen durch Entlastungsangebote Freiräume zur Beteiligung geschaffen werden. Die modulspezifischen OER-Teams werden u. a. durch didaktische, technische und mediengestalterische Workshops und individuelle Beratungsangebote von Lernbegleiter:innen aktiv unterstützt.
Der Posterbeitrag skizziert die Ausgestaltung des Ko-Kreation-Ansatzes im Projektvorhaben entlang der Phasen eines Modells zum Adoptionsprozess von OER (De Hart et al., 2015). Ziel des Beitrags ist, die bis dahin getroffenen phasenspezifischen Designentscheidungen insbesondere in Hinblick auf die Unterstützungsangebote für Studierende und Lehrende zu diskutieren. Darauf aufbauend teilen wir erste Erfahrungen bezüglich der Kommunikationsstrategien zur Mobilisierung interessierter Akteur:innen sowie Einblicke in die ersten Dialoge mit interessierten Studierenden und Lehrenden.