KonRad 22

Nicolina Kirby

Ich bin begeisterte Radfahrerin, promoviere am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam zu Partizipation und Resilienz, und beschäftige mich vor allem mit der Frage, wie es zu schaffen ist mehr Menschen an verschiedensten Beteiligungsprozessen teilhaben zu lassen. Im Rahmen der Mobilitätswende, aber auch darüber hinaus.


Vorträge

08.04
10:30
90min
Eine Mobilitätswende für Alle?/!
Nicolina Kirby

Es können maximal 30 TN am Workshop teilnehmen.
Konkrete Strategien zur Umsetzung der Mobilitätswende erfahren derzeit starken Zulauf. In Berlin sind es beispielsweise Kiezblocks, die aktuell die öffentliche und politische Debatte hinsichtlich der Verkehrswende bestimmen und es in den Koalitionsvertrag geschafft haben. Während diese Konzepte zunehmend von Politik und Verwaltung aufgenommen werden wurde und wird hier die wichtige Basisarbeit vor allem durch zivilgesellschaftliche Initiativen und Akteurinnen geleistet. Konkret sind es “Kiezblock-Initiativen”, die sich in den jeweiligen Kiezen gegründet haben, die Anwohnende mobilisieren und überzeugen, Einwohnerinnenanträge aufsetzen, Unterschriften sammeln und auch in den Austausch mit der Verwaltung treten. Schaut man sich diese Initiativen an, stellt man schnell fest, dass die Aktiven hier häufig eine sehr homogene Gruppe sind: weiß, akademisch/bürgerlich, oft männlich. Dieses Phänomen ist den Kiezblockinitiativen nicht Eigen.
Diese homogene Interessenvertretung hat nicht nur zur Folge, dass viele Ansätze die Mobilitätswende zu implementieren auf Gegenwehr stoßen, sondern befördert eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung in Städten und städtischen Wohnquartieren und bildet nur vereinzelt die Perspektiven einer diversen Stadtgesellschaft ab, beziehungsweise antizipiert selbige. Wie aber können mehr Menschen abgeholt werden, um sich in diesen Initiativen zu beteiligen, und Teil der Prozessgestaltung zu werden? Vor welche Herausforderungen werden hier die Akteur*innen gestellt, wenn es darum geht die Mobilitätswende inklusiver und diverser zu gestalten? Welche Formen von Beteiligung sind möglich und nötig und mehr Menschen in die Prozesse miteinzubeziehen? Und wie ist der Spagat zwischen Inklusion und gleichzeitiger Effektivität der Initiativen zu erreichen? Wie ist dem Phänomen einer Verdrängung zu begegnen und nachhaltig entgegenzuwirken? Welchen Beitrag kann hier auch eine feministische Perspektive leisten?

Nach einer kurzen Vorstellung der Problematik, sowie verschiedener Beteiligungskonzepte soll anhand eines konkreten Berliner Kiezes beispielhaft erarbeitet werden, wie eine inklusive Mobilitätswende aussehen könnte. Im aktiven Teil des Workshops werden die Teilnehmenden in Gruppen von je 15 Personen aufgeteilt. In Form eines Planspiels und mittels einer Karte der Gegend sowie verschiedener Rollen und Aktionskarten sollen so ko-kreativ mögliche Beteiligungskonzepte für eine inklusive Mobilitätswende im Kiez erarbeitet werden.

Workshopraum 3