09.04.2022 –, Bühne
Die Verkehrswende stockt. Nach drei Jahrzehnten mit immer mehr Autos müssen wir unseren Instrumente-Mix kritisch analysieren und ausweiten. Denn in der größten Energiekrise wird nun überdeutlich, dass offenbar niemand in der Regierung die Absicht hat, eine Verkehrswende durchzuführen. Ehrlicherweise steht sie auch nicht im Koalitionsvertrag. Wie kommen wir weg vom Verkehrswettrennen und hin zu einer Wende? Was können wir von der Autolobby lernen, die neben dem Angebot auch stets die Nachfrage organisiert hat?
Hinter der Freie-Straßen-Prämie steht folgende banale und mittlerweile sehr offensichtliche Erkenntnis: Wirksame Push-Instrumente sind in Deutschland politisch nicht durchsetzbar – auch nicht durch grüne Regierungen. Pull-Instrumente – im wesentlichen infrastruktureller Angebotsausbau – neutralisieren sich mit dem parallelen Ausbau der Straßen und der Flughäfen. Die finanzielle Ebene der Pull-Instrumente hatten wir bislang nicht im Fokus, obwohl sie gerade beim Auto ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Ist es nicht an der Zeit, künftig für Wohlstand bei jenen Menschen zu sorgen, die ohne eigenes Auto mobil sind und somit zu freien Straßen für alle beitragen?
Denn mehr Angebot alleine reicht nicht. Wir müssen auch die Nachfrage stimulieren.