KonRad 22

Kompakt: Rad- und Nahmobilitäts-Konzepte für kleine Kommunen in Eigenregie erstellen
08.04, 11:35–11:50 (Europe/Berlin), Bühne

Als AGFK MV e. V. wollen wir einen Standard-Werkzeugkasten entwickeln, mit dem sich mit einfachen Mitteln ein kompaktes Nahmobilitätskonzept für Gemeinden und Ämter im ländlichen Raum entwickeln lässt. Die Grundidee des im April 2022 startenden zweijährigen Projektes ist, ehrenamtlich aktive Menschen in den Gemeinden in einem strukturierten Prozess dabei zu begleiten und zu unterstützen, mit weitestgehend eigenen Mitteln ein Rad- und Nahmobilitätskonzept für ihre Gemeinde zu erarbeiten.

Die Grundidee des Projektes ist vor dem Hintergrund entstanden, dass viele Fördermittel für die kommunale Ebene (insbesondere das neue Bundes-Programm "Stadt & Land") nur mit einem vorhandenen Rad- oder Nahmobilitätskonzept akquiriert werden können. Dieses fehlt jedoch den meisten Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, ebenso wie das Geld, ein Planungsbüro zu beauftragen. Als AGFK MV möchten wir deshalb die aktiven Menschen in den Gemeinden dabei unterstützen, selbst so ein Konzept zu erarbeiten.

Als kommunale Arbeitsgemeinschaft (AGFK) sehen wir es dabei auch als unsere Aufgabe an, eine Schnittstelle zu den lokalen Verwaltungen herzustellen um diese möglichst frühzeitig in den Prozess zu integrieren. Das Konzept des Projektes richtet sich sowohl an einzelne Gemeinden, als auch an Ämter.


Die AGFK MV e. V. (Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundliche Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern) ist Teil des deutschlandweiten Netzwerkes der kommunalen Arbeitsgemeinschaften für Radverkehr (www.wir-sind-radverkehr.de). Mitglieder der AGFK MV sind die größeren Städte des Landes, aber auch kleinere Gemeinden und Ämter sowie ein Landkreis. Die AGFK MV wird finanziert aus Landesmitteln und kommunalen Mitgliedsbeiträgen.

Die AGFK MV war erfolgreich, Fördermittel aus der "Initiative Mobilitätskultur" der Organisation PHINEO einzuwerben. Mit dem beschriebenen Projektansatz wird versucht, im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns, eine "Klammer" zu bilden zwischen zivilgesellschaftlichem und (in der Regel ehrenamtlichem) politischen Engagement sowie Verwaltungshandeln.

Das Projekt ist Anfang 2022 gestartet und wird seit vergangenem Jahr intensiv vorbereitet. Im Vortrag wird die Grundidee des Projektes und das geplante Vorgehen vorgestellt und ein Ausblick auf die folgenden zwei Projektjahre gewagt. Interessant ist das Thema für alle, die sich für Rad- und Nahmobilität im ländlichen Raum interessieren und sich fragen, wie Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung wirksam und konstruktiv für eine Mobilitätswende im ländlichen Raum zusammenarbeiten können.

Tim Birkholz ist Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundliche Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern (AGFK MV e. V.). Er hat die Organisation dort seit 2017 aufgebaut und versucht nun den Radverkehr im sehr ländlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern voranzubringen, was alles andere als ein Selbstläufer ist. Zuvor war er ehrenamtlich im Gründungs- und Kernteam vom Berliner Volksentscheid Fahrrad aktiv. Er ist studierter Stadt- und Regionalplaner und hat sich schon seit 2008, zum Ende des Studiums hin, bloggend und forschend dem Thema Radverkehr zugewandt. Durch die jahrelange Praxiserfahrung ist ihm mittlerweile klar: die Mobilitätswende und sicherer Radverkehr sind eine Generationen-Aufgabe, die ohne den Druck der Zivilgesellschaft noch viel weniger vorankommen würde.