02.07.2025 –, Baker Street
Sprache: Deutsch
KI verändert radikal, wie Produkte entstehen: Hypothesen werden aus Daten generiert, funktionierender Programmcode entsteht automatisch on the fly, Prototypen werden live validiert, und Entscheidungen durch KI vorbereitet und ausgelöst – ohne, dass Teams klassisch „arbeiten“ müssen. Wir erleben den Aufstieg hyperautomatisierter Produktarbeit, ermöglicht durch Agentic Meshes (dynamisch koordinierte Netzwerke spezialisierter KI-Agenten), adaptive Systeme und kontinuierlich ablaufende Feedback- und Release-Schleifen.
Doch während die Technologie längst bereit ist, bleibt eine Sache zurück: die Organisation selbst. In traditionellen Strukturen stoßen AI-first Ansätze schnell an Grenzen – sei es durch Rollenbilder, Freigabeprozesse oder das vorherrschende, durch KI sehr schnell veraltende Verständnis von Produktarbeit. Die eigentliche Limitierung ist nicht mehr technologisch – sie ist strukturell: Die Organisation und ihre Architektur sind nicht dafür gebaut, mit KI Schritt zu halten. Und wer das nicht erkennt, wird nicht nur ausgebremst – sondern verliert den Anschluss. Relevanz, Innovationskraft und Entscheidungsfähigkeit stehen auf dem Spiel. KI verändert das Spielfeld – und Organisationen, die sich nicht mitverändern, werden ersetzt.
In dieser Session wird zeigt, warum es nicht reicht, KI-Tools einzuführen oder Prozesse zu modernisieren. Nur wer auch die Organisation neu denkt – ihre Struktur, Schnittstellen, Entscheidungswege – wird das Potenzial von KI wirklich freisetzen. Mit Beispielen aus der Praxis wird deutlich, wie dieser Wandel gelingt, bevor das eigene Setup zum Bremsklotz wird – oder einen überrollt.
Key Takeaways
Technologische Exzellenz reicht nicht, wenn die Organisation nicht mithalten kann.
→ KI kann nur dann produktiv wirken, wenn Strukturen, Rollen und Entscheidungswege an die neue Geschwindigkeit angepasst sind.
Klassische Trennungen wie Discovery vs. Delivery oder Denken vs. Umsetzen verlieren ihre Gültigkeit.
→ Organisationen müssen sich auf fließende, AI-gestützte Produktzyklen einstellen – statt auf feste Prozesse zu pochen.
Das größte Bottleneck ist nicht die Technik, sondern der organisationale Beharrungswille.
→ Wer bestehende Strukturen nicht hinterfragt, wird von der Dynamik der KI überrollt – egal wie stark die Tools sind.
Führung muss sich neu definieren – nicht als Kontrollinstanz, sondern als Ermöglicher von Tempo, Kontext und Verantwortung.
→ KI braucht Raum, Vertrauen und klare Spielregeln – kein Micromanagement.
Der Puls kommt aus der Technologie – nicht mehr aus der Organisation.
→ Teams, die mit KI arbeiten, erzeugen Tempo und Richtung. Die Organisation muss folgen – oder sie bremst den Sog.
Björn Schotte ist Geschäftsführer der MAYFLOWER GmbH und Experte für AI, moderne Datenstrategien und Hyperautomatisierung. Die rund 80-köpfige Crew von Mayflower realisiert passgenaue Softwarelösungen – agil in Teams und in enger Zusammenarbeit mit den Kunden. Seine Themen: Agentic AI, schneller Datenzugriff und moderne Softwarearchitektur für nachhaltige digitale Innovation.