Post-kapitalistische Digitalpolitik
13.09.2024 , Prägehalle
Sprache: Deutsch

Das Wort "Kapitalismus" wird in der Digital-Community häufig synonym für praktisch alle unwillkommenen Erscheinungsformen der Digitalisierung verwendet. Sei es Plattform-, Überwachungs- oder sonstiger Bindestrich-Kapitalismus, das K-Wort suggeriert eine grundsätzliche Kritik am (digitalen) Kapitalismus. Start-Ups, die sich auf Datenschutz spezialisieren, ethisches Unternehmertum oder die (formale) Einbindung der Zivilgesellschaft gelten als Lösungsansatz und Gegenentwurf. Doch welches Verständnis von Kapitalismus liegt dem zu Grunde und wie konsequent ist so eine Kritik? Wir denken: Viele Alternativen und Gegenbewegungen richten sich vorsichtig gegen den Kapitalismus. Doch letztlich tragen sie nur zur Modernisierung und Wiederbelebung seiner zerstörerischen Wirkweisen bei. Wir wollen mit euch stattdessen an die Wurzel gehen und fragen: Wie sieht eine wirklich post-kapitalistische Vision aus, die den technologischen Wandel in den Dienst der Gesellschaft stellen würde, statt in den des Kapitals? Was können wir vor diesem Hintergrund tun, um gemeinsam eine nachhaltige, solidarische und inklusive Digitalisierung Wirklichkeit werden zu lassen? Darüber wollen wir reden, euch herausfordern und ermutigen.

"Radikal" bedeutet "an die Wurzel gehen" - in diesem Sinne: Radikalisiert euch - bildet Netze!.

Malte ist Mitbegründer von "Strukturelle Integrität", einem radikal bedürfnisorientierten, digitalpolitischen Kollektiv. Er forscht zu Themen des Datenrechts, der postkapitalistischen Datenökonomie und der solidarischen Digitalpolitik. Sein fachlicher Hintergrund liegt in den Rechtswissenschaften.

Sabine Nuss ist Politologin und Publizistin. Nach ihrer Ausbildung zur Redakteurin an der Axel Springer Journalistenschule Hamburg studierte sie Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und promovierte über Eigentum im informationellen Kapitalismus. Sie ist Herausgeberin und Autorin verschiedener Bücher zu den Themen Eigentum, Naturverhältnisse und Digitalisierung im Kapitalismus. Sie war Leiterin der Politischen Kommunikation bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und zuletzt Geschäftsführerin des Karl Dietz Verlags. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin.