Jonas Seidel

Durch eine langjährige Werkstudententätigkeit bei einem Forschungsinstitut in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft beschäftige ich mich – neben der gesundheitswissenschaftlichen Ausrichtung des Master-Sozialwissenschaft – auch seit längerer Zeit mit wissenschaftlichen Themen im Bereich Pflege. Durch ein Forschungsprojekt, in dem tagespflegerische Versorgungsstrukturen arbeitgeber- und arbeitnehmerfreundlicher gestaltet werden sollen, kam ich erstmals mit der Vereinbarkeitsthematik in Berührung. Die Arbeitgeberperspektive ist vor allem deswegen so spannend, weil empirische Befunde eine geradezu widersprüchliche Situation andeuten: Bei vielen Arbeitgebern erfährt das Thema eine zunehmende Relevanz, dennoch zeigt eine Mehrheit gegenwärtig noch kein Engagement für eine gelingende Vereinbarkeit.
Nach meiner Masterarbeit geht für mich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Rahmen der Promotion weiter. Unabhängig davon, welchen Teilaspekt der bislang wenig erforschten Arbeitgeberperspektive auf die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege/Familie zukünftige Forschungsvorhaben auch einnehmen, nützt jede weitere wissenschaftliche Erkenntnis nicht nur den Arbeitgebern, sondern ebenfalls den Vereinbarerinnen und letzten Endes auch der Personengruppe, die im Diskurs häufig vernachlässigt wird – den Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf.


Vorträge

21.09
12:15
45min
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege/Familie – (k)ein Thema für Arbeitgeber?
Jonas Seidel

Der Vortrag basiert auf einer Masterarbeit mit eigener qualitativer empirischer Untersuchung (zehn Expertinneninterviews mit inhaltsanalytischer Auswertung). Inhaltlich steht die Frage im Fokus, welche Anreize aus der Perspektive von Arbeitgebern entscheidend sind, sich für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Pflege/Familie zu engagieren.

Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftssoz.
GD 04/620