Erzeugen formale Unternehmensstrukturen in komplexer Wertschöpfung regelmäßig strukturelle Verantwortungslosigkeit?
23.04.2021 , Sessionraum: Edinburgh

Wenn stark arbeitsteilige Strukturen, wie sie in klassisch-tayloristischen Unternehmen vorherrschen, auf komplexe Probleme am Markt stoßen, wird sich jeder Mitarbeitende tendenziell stark in seinen formal vorgeschriebenen Verantwortungsbereich zurückziehen (cover my ass). Das erzeugt eine hohe Notwendigkeit von Steuerung an den Verantwortlichkeitsgrenzen / Schnittstellen. Bei hoher Dynamik wird dieser Steuerungsanspruch zur Illusion. Die Steuernden sind tendenziell überfordert und nicht mehr in der Lage, alle notwenigen Entscheidungen so zeitnah zu treffen, wie nötig. Verstärkt wird dieser Effekt noch, wenn "flache Hierarchien" eingefordert und umgesetzt werden.
Der übliche "Ausweg" aus diesem Problem ist in den meisten Unternehmen die Herausbildung einer informellen Ebene, die auch "brauchbare Illegalität", "kurzer Dienstweg" oder Kaffeeküchengespräch genannt wird und die kreativen Aktivitäten der Mitarbeiter bezeichnet, die dazu dienen, die formalen Regeln zu unterlaufen, um die Wertschöpfung aufrechtzuerhalten.
Wird nun von der Unternehmens- oder Führungsseite versucht, diese informelle Ebene zu unterbinden, schadet das der informellen Hinterbühne und jeder Mitarbeitende wird sich mehr oder weniger stark in seine formale Verantwortungsinsel zurückziehen. Das daraus sichtbar und spürbar werdende Steuerungsvakuum erzeugt regelmäßig Störungen in der Wertschöpfung und die Mitarbeitenden werden meist versuchen, Schuldige zu identifizieren, die es ja aber nicht wirklich gibt. Und so entwickelt sich eine Atmosphäre des Misstrauens, in der jeder vom anderen vermutet, die Arbeit nicht ordentlich zu erledigen. Der Ruf nach einer starken Steuerung wird laut und die Spirale des Unheils dreht sich...

Als Future Leadership Evangelist und Organisationsdesigner für agile Teams und Unternehmen helfe ich Führungskräften bei der Bewältigung von Problemen ihrer Wertschöpfung. Anders als übliche Managementberatungen. Wertschöpfung steht für mich im Zentrum. Mit meiner Arbeit mache ich Unternehmen nicht hübscher an der Oberfläche, sondern wirtschaftlich erfolgreicher. Und zwar minimalinvasiv und mit dem Fokus auf Wirksamkeit.

Ausgangspunkt sind in meiner Beratung die Strukturen und Kulturmuster. Statt nach Schuldigen zu suchen, konzentriere ich mich mit systemischem Denken auf die Rahmenbedingungen der Arbeit.
Diesem Anspruch an meine Arbeit kann ich als Teil des ORGANEERS-Teams mit dessen hoher Expertise noch mehr Wirkung verleihen.

Als jahrzehntelanger Netzwerker mit Immobilien-Projektentwickler-Erfahrung bin ich Ratgeber für Entscheider:innen der Immobilien- und Baubranche auf Augenhöhe.

Ich lebe und arbeite in Caputh bei Potsdam – ein Ort, der schon Einstein inspirierte und der hier seine Sommerresidenz hatte.