Brückenschlag: Lernprozesse in analogen, hybriden und digitalen Formaten

[Stream] Direktes miteinander Lernen fördert erfolgreiches Lernen.
10.10, 14:00–14:30 (Europe/Berlin), Bamberg U7/01.05 - Hörsaal
Sprache: Deutsch

Wie können Austausch und Kooperation im Blended-Learning sichergestellt werden?

Potenziale von Blended-Learning bestehen in der Flexibilität des Lernens und der Möglichkeit, vor Ort mit Dozierenden und Mitstudierenden in Kontakt zu kommen. Insbesondere der Austausch mit anderen Studierenden ist essenziell für erfolgreiches Lernen. In einer theoriegeleiteten Fragebogen-untersuchung (N = 285) ermittelten wir, dass Austausch und Kooperation der Studierenden in den untersuchten Blended-Learning Veranstaltungen nur unzureichend gewährleistet wird. Diese Er-kenntnis wird in dem Vortrag vertieft.
Ziel dieses Beitrags ist es darzustellen, welche konkreten Verbesserungsvorschläge Studierende ha-ben, um Kooperation und Austausch in Blended-Learning Veranstaltungen zu fördern. Hierzu wur-den leitfadengestützte Interviews mit Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen in Präsenz-, Online- oder Blended-Learning Veranstaltungen geführt (N= 60). Sie wurden zu ihrer Meinung und Verbesserungsvorschlägen hinsichtlich der Veranstaltungskonzeption der jeweiligen Lernumgebung befragt. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, Studierende nehmen den Austausch als lernförderlich wahr. Sie verbalisieren ihr eigenes Wissen und bekommen andere Perspektiven aufgezeigt. Zudem ist der emotionale Rück-halt insb. in Prüfungsphasen bedeutsam. Austausch und Kooperation wurden in den untersuchten Veranstaltungen primär in der Präsenzkomponente ermöglicht, während im asynchronen Teil sehr wenig Kontakt zu Mitstudierenden bestand. Angebotene Foren wurden kaum oder gar nicht genutzt, weil die Hemmschwelle zu groß ist, öffentlich eine Frage zu stellen und Studierende private Kanäle für den Austausch bevorzugen. Damit einher geht der Nachteil, dass der Austausch nur unter Perso-nen erfolgt, die sich bereits kennen. Das Knüpfen neuer Kontakte wird in den Blended-Learning Veranstaltungen nicht gefördert. Optimierungspotenziale hierfür sehen Studierende in Präsenzpha-sen als Aufgabe der Dozierenden: Hier sollten Austausch und Kooperation durch Kennenlernrunden oder Gruppenarbeit gefördert werden. Wichtig ist hier eine zufällige Gruppenzuteilung, um den Kontakt zu neuen Leuten herzustellen. Zudem wird in der Veranstaltung ausreichend Zeit für Aus-tausch gewünscht, z. B. in Form von Diskussionen oder Partnerarbeit. In der digitalen Komponente präferieren Studierende synchronen Austausch zu einem festgelegten Zeitpunkt beispielsweise in Breakout Rooms oder einem MS Teams Kanal.
Die Ergebnisse geben einen ersten Überblick, wie Austausch und Kooperation in Blended-Learning Veranstaltungen umgesetzt werden können. Positive Gestaltungsmöglichkeiten sind teilweise ab-hängig von Fachrichtung und Lehrveranstaltung. Zukünftige Untersuchungen könnten hier mit einer veranstaltungsspezifischen Analyse anknüpfen.


Potenziale von Blended-Learning bestehen in der Flexibilität des Lernens und der Möglichkeit, vor Ort mit Dozierenden und Mitstudierenden in Kontakt zu kommen. Insbesondere der Austausch mit anderen Studierenden ist essenziell für erfolgreiches Lernen. In einer theoriegeleiteten Fragebogen-untersuchung (N = 285) ermittelten wir, dass Austausch und Kooperation der Studierenden in den untersuchten Blended-Learning Veranstaltungen nur unzureichend gewährleistet wird. Diese Erkenntnis wird in dem Vortrag vertieft.
Ziel dieses Beitrags ist es darzustellen, welche konkreten Verbesserungsvorschläge Studierende ha-ben, um Kooperation und Austausch in Blended-Learning Veranstaltungen zu fördern. Hierzu wurden leitfadengestützte Interviews mit Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen in Präsenz-, Online- oder Blended-Learning Veranstaltungen geführt (N= 60). Sie wurden zu ihrer Meinung und Verbesserungsvorschlägen hinsichtlich der Veranstaltungskonzeption der jeweiligen Lernumgebung befragt. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, Studierende nehmen den Austausch als lernförderlich wahr. Sie verbalisieren ihr eigenes Wissen und bekommen andere Perspektiven aufgezeigt. Zudem ist der emotionale Rückhalt insb. in Prüfungsphasen bedeutsam. Austausch und Kooperation wurden in den untersuchten Veranstaltungen primär in der Präsenzkomponente ermöglicht, während im asynchronen Teil sehr wenig Kontakt zu Mitstudierenden bestand. Angebotene Foren wurden kaum oder gar nicht genutzt, weil die Hemmschwelle zu groß ist, öffentlich eine Frage zu stellen und Studierende private Kanäle für den Austausch bevorzugen. Damit einher geht der Nachteil, dass der Austausch nur unter Personen erfolgt, die sich bereits kennen. Das Knüpfen neuer Kontakte wird in den Blended-Learning Veranstaltungen nicht gefördert. Optimierungspotenziale hierfür sehen Studierende in Präsenzpha-sen als Aufgabe der Dozierenden: Hier sollten Austausch und Kooperation durch Kennenlernrunden oder Gruppenarbeit gefördert werden. Wichtig ist hier eine zufällige Gruppenzuteilung, um den Kontakt zu neuen Leuten herzustellen. Zudem wird in der Veranstaltung ausreichend Zeit für Austausch gewünscht, z. B. in Form von Diskussionen oder Partnerarbeit. In der digitalen Komponente präferieren Studierende synchronen Austausch zu einem festgelegten Zeitpunkt beispielsweise in Breakout Rooms oder einem MS Teams Kanal.
Die Ergebnisse geben einen ersten Überblick, wie Austausch und Kooperation in Blended-Learning Veranstaltungen umgesetzt werden können. Positive Gestaltungsmöglichkeiten sind teilweise ab-hängig von Fachrichtung und Lehrveranstaltung. Zukünftige Untersuchungen könnten hier mit einer veranstaltungsspezifischen Analyse anknüpfen.