27.06.2024 –, Seminarraum 2 | Kirche am Campus
Lernkulturen können als Kontexte verstanden werden, die Handlungsmöglichkeiten und -beschränkungen vorgeben (Jenert et al., 2009). Einzelne Lernende sind dabei eingebettet in eine hochschuldidaktische Praxis, welche häufig vornehmlich durch Hochschullehrende gestaltet wird. Insbesondere Vorstellungen zur Gestaltung und den Anforderungen des Selbststudiums bleiben jedoch häufig vage (Gerber, 2023). Im vorliegenden Beitrag wird davon ausgegangen, dass die Vorstellungen und Überzeugungen von Hochschullehrenden die Gestaltung von Lernkulturen moderieren. Im englisch- und deutschsprachigen Diskurs werden in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten von Metaphern als Zugang zu den Vorstellungen und Überzeugungen diskutiert (z.B. Scharlau, 2020; Wegner & Nückles, 2013; Visser-Wijnveen et al., 2009). In der vorliegenden empirischen Studie wird daher die Frage gestellt, mit welchen Metaphern Hochschullehrende ihre Vorstellungen des Selbststudiums beschreiben. Als Ergebnis werden in einer (international) vergleichenden Perspektive metaphorische Konzepte vorgestellt. So beschreiben Lehrende das Selbststudium als Übung/Training, als sichtbare Fortbewegung sowie als Geben mit Ungewissheit. Mit den jeweils gewählten Metaphern sind unterschiedliche Implikationen verbunden, welche Diskussions- und Reflexionsmöglichkeiten für eine hochschuldidaktische Handlungspraxis und Professionalisierung eröffnen können.
Lars Gerber ist seit 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Mediendidaktik an der Universität Vechta tätig. Zuvor arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Schulentwicklungsprojekt an der TU Darmstadt. Aktuell arbeitet Lars Gerber im Hochschulentwicklungsprojekt „Virtuell begleitetes Selbststudium im erweiterten Bildungsraum“ und forscht zur digitalitätsbezogenen Hochschulentwicklung.