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10:00
10:00
15min
Eröffnung
netzpolitik.org-Team

.Herzlich Willkommen zu "Bildet Netze!"

Prägehalle
10:15
10:15
40min
Databroker Files: Wie uns Apps und Datenhändler an Geheimdienste verraten
Sebastian Meineck, Ingo Dachwitz, Katharina Brunner

In unserer großen Databroker-Recherche haben wir 3,6 Milliarden Standortdaten von Menschen aus Deutschland erhalten und analysiert. Hier hört ihr die absurde Geschichte, wie wir an diese Daten gelangt sind, warum der unkontrollierte Datenhandel so gefährlich ist – und wie wir gemeinsam für eine Lösung kämpfen können.

Prägehalle
10:15
40min
Smart Borders - Technologien der Abschottung
Josefine K, Matthias Monroy

Die Europäische Union will sich abschotten und setzt dafür auf die Technologisierung der Grenze, dafür investiert sie Milliarden. Auch die Grenzschutzagentur Frontex, die seit nunmehr 20 Jahren gegen People on the Move vorgeht, setzt vermehrt auf Technik. Die Reform des gemeinsamen europäischen Asylsystems (GEAS), bringt ebenfalls mehr Automatisierung und eine Zusammenführung von Daten mit sich.

In dem Workshop geben wir einen Überblick, wie Technik an Europas Grenzen eingesetzt wird und eine Entmenschlichung vorantreibt. Dabei sprechen wir über automatisierte Asylverfahren mit und ohne KI, den Einsatz von Drohnen an Land, in der Luft und im Wasser, Satelliten zur Grenzüberwachung, Bewegungsmelder an den Außengrenzen, fliegende IMSI-Catcher und 35 Millionen Euro, mit denen auch die deutsche Polizei die Kontrollen der Binnengrenzen aufrüsten will.

Zählhalle
11:05
11:05
40min
Aufspaltung und gesellschaftliche Kontrolle: Wie weiter mit der Tech-Monopolmacht nach dem DMA?
Aline Blankertz, Uli Müller, Felix Duffy

Die Machtkonzentration bei Google, Meta, Apple & Co ist weiterhin Gift für unsere Demokratie. Der Digital Markets Act (DMA) hat neue Werkzeuge geschaffen, aber es bleibt noch viel zu tun. Was sind die nächsten Schritte, um die digitalen Infrastrukturen unserer Gesellschaft den Interessen der großen Tech-Konzerne zu entziehen und ihre Macht zu begrenzen?

Wir müssen auf struktureller Ebene denken und wollen euch ein paar Werkzeuge vorstellen, die dafür in Frage kommen. Eine Möglichkeit ist die Aufspaltung von Konzernen, sodass mehrere Unternehmen entstehen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der stärkeren gesellschaftlichen Kontrolle zum Beispiel durch Plattformräte. Auch eine Begrenzung der Lobbymacht ist ein nötiger und wichtiger Schritt. Nach unserem Vortrag habt ihr idealerweise einen Überblick darüber, wie es nach dem DMA weitergehen sollte und was die Vorteile verschiedener Werkzeuge sind.

Zählhalle
11:05
60min
Katzenvideos, radikale Antifafluencer*innen und du: 1 Fediverse größer als die netzpolitische Bubble
Konstantin Macher, Stephanie Henkel aka Ückück, Markus Korporal

Das Fediverse ist ein aussichtsreicher Gegenentwurf zu überwachungskapitalistischen Plattformen und bietet emanzipatorischen Bewegungen theoretisch die Möglichkeit, ohne Beschränkungen durch die großen Gatekeeper zu kommunizieren.
Aber ohne coolen Content und faire Finanzierungsmodelle für Content Creators bleiben wir damit in der eigenen Blase stecken. Wir möchten darüber diskutieren, was es braucht um das zu ändern, und gemeinsam erarbeiten, wie wir dafür faire und nachhaltig wirksame Strukturen aufbauen können.

Verpackungshalle
11:05
40min
Was sagt uns die Hackerethik heute?
Steven Levy

Ein Gespräch mit Steven Levy über die Hackerethik damals und heute.

Simultanübersetzung: Englisch-Deutsch (bitte eigene Kopfhörer mitbringen)

Prägehalle
11:55
11:55
40min
Aktuelle Staatstrojaner: Wie sie funktionieren und wie wir sie finden
Janik Besendorf, Leonie Ammar

Staatsrojaner sind scheue Tiere und mögen die Dunkelheit: Es ist weder öffentlich, wie sie jeweils funktionieren, welche Staaten bei welchen Herstellern eingekauft haben, noch welche Menschen überhaupt damit angegriffen wurden. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, suchen wir mit forensischen Analysen (unter anderem) nach Staatstrojaner-Angriffen auf Journalist*innen und wollen in diesem Vortrag von unseren Erfahrungen und vergangenen Fällen erzählen.

Prägehalle
11:55
40min
Vom Mythos, KI sei gut in der Schule
Nina Galla, kara von zerforschung

KI in der Schule ist das Heilsversprechen gegen PISA-Schock, Lehrkräftemangel und digitalen Rückstand in den Klassenzimmern der Nation. Doch dahinter steckt viel geschicktes Marketing der EdTech-Start-Ups und viel Nichtwissen kommunaler Entscheidungsträger*innen. Der Vortrag zeigt, mit welchen leeren Versprechen die EdTech-Industrie in die Schulen drängt, welche Sicherheits-Risiken wir kennen und enthält Tipps, worauf bei der Beschaffung von KI in der Schule zu achten ist - für Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern.

Zählhalle
12:45
12:45
40min
20 Jahre netzpolitik.org - Wie alles begann und was dann geschah
netzpolitik.org-Team

Als netzpolitik.org an den Start ging, diskutierte die netzpolitische Welt über Software-Patente und peinliche Anti-Filesharing-Kampagnen. Doch wie wurde aus dem Hobby-Projekt das Medium, das es heute ist? Wegbegleiter:innen erzählen aus dem Bit-Kästchen.

Zählhalle
12:45
40min
Abschieben im großen Stil: Wie Ausländerbehörden Handys knacken
Chris Köver

Wenn es darum geht, Menschen abzuschieben, zeigen sich viele Bundesländer hochmotiviert. Um auf den Geräte von ausreisepflichtigen Menschen nach vermeintlichen Spuren zu deren Identität zu suchen, verlassen sie sich inzwischen nicht mehr auf die Polizei, sondern investieren in eigenes Profiwerkzeug.

Prägehalle
12:45
40min
Alumni:ae-Vernetzung
lennart

Wir teilen das Leid: Wir standen mal auf einer internen Mailing-Liste dieses Vereins? Wir hatten – Gott bewahre – einst einen Arbeitsvertrag mit denen? Doch nun gibt es Abhilfe! Bei der …

Lichthof II
12:45
40min
Brennpunkt Brüssel: Was ihr immer schon über die EU wissen wolltet
Maximilian Henning

Seit einem Jahr beobachtet Maximilian die Netzpolitik der EU in Brüssel aus allernächster Nähe. Davon will er berichten. Gleichzeitig interessieren ihn Eure Fragen: Welche Themen kommen Euch mit Blick auf die Europäische Union zur kurz? Welche Schneise braucht es aus Eurer Sicht noch durch den Brüsseler Dschungel? Welcher Person oder welchem Thema sollte Max auf den Zahn fühlen?

Verpackungshalle
12:45
40min
Konsultationsprozesse: Freiwillige Selbstausbeutung oder neue Hoffnung?
Gregor "Little Detritus" Bransky

Immer häufiger wird die digitale Zivilgesellschaft zu Konsultationen eingeladen. Ministerien, Beiräte und Ausschüsse – die Politik ist offenbar an ihren fachlichen Einschätzungen interessiert.

Doch die Ressourcen von NGOs sind – anders als etwa in der Wirtschaft – meist arg begrenzt. Eine Beteiligung auf Augenhöhe ist nur dann möglich, wenn andere Themen vernachlässigt werden. Im schlimmsten Fall schmückt sich die Regierung mit Scheinpartizipation, ohne dass die Zivilgesellschaft nachhaltig etwas bewirken konnte.

Was sind die Lehren aus den Konsultations- und Beteiligungsprozessen der vergangenen Jahre? Vor welchen Hürden stehen die NGO-Vertreter:innen genau? Welche Stellschrauben gibt es auf Seiten der Politik, die für Augenhöhe sorgen könnte?

Lichthof
14:00
14:00
40min
Bildet Netze gegen Tech-Macht: Wie verbinden wir netzpolitische und monopolkritische Debatten?
Aline Blankertz, Uli Müller, Felix Duffy

Die Machtkonzentration der Tech-Konzerne ist mit vielen Problemen im digitalen Raum verknüpft, von Desinformation und Aneignung der Wertschöpfung von Kreativen bis zu einseitigem politischen Einfluss. Wie können wir Kräfte bündeln, um gegen das Problem effektiv vorzugehen? Wie sollten wir uns in die Diskussion über kartellrechtliche Maßnahmen als aktuell schärfstes Schwert einbringen? Wie können wir die Diskussion um Monopolmacht besser mit anderen netzpolitischen Debatten verbinden?

Wir wollen euch kurz vorstellen, wie die bestehende Vernetzung zu Monopolmacht aussieht. Wir laden euch ein, eure Fragen und Ideen mitzubringen, sowohl zu Monopolmacht und Kartellrecht als auch zu Anknüpfungspunkten in anderen Themenfeldern. Im Vordergrund steht ein Raum für Austausch und Vernetzung, um weitere Aktivitäten rund um Monopolmacht und Netzpolitik zu gestalten.

Lichthof
14:00
40min
Daten teilen, Datenschutz wahren: Was bringen die EU-Digitalgesetze?
Meike Kamp

Mit einer Reihe von neuen Digitalgesetzen will sich die EU an die Spitze einer datengesteuerten Gesellschaft katapultieren. Dabei soll der Spagat gelingen, Innovationen durch leichteren Zugang zu Daten zu fördern und gleichzeitig die Grundrechte auf Privatsphäre und Datenschutz zu schützen. Welche Herausforderungen bringt das mit sich? Die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp berichtet.

Prägehalle
14:00
40min
Grünere Technik medial schmackhaft zu machen, ist hart. Zusammen schaffen wir das!
Jonas Bickelmann, Miriam Ruhenstroth

Medien und NGOs wollen zu berührenden, krassen, menschlichen Skandale arbeiten. Öko-Impact durch Technik erscheint nicht krass und nicht berührend - ist es aber. Wir wollen voneinander lernen, wie man das medial und gesellschaftlich vermittelt.

Lichthof II
14:00
40min
Memes als politische Bildtaktiken. TikTok-Challenges im Kontext des Ukraine-Kriegs
Verena Straub

Internet-Memes sind aus der heutigen politischen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde erneut deutlich, wie Memes zu Austragungsorten politischer Konflikte geworden sind. In ihrem Vortrag diskutiert die Kunst- und Bildwissenschaftlerin Verena Straub TikTok Challenges in denen sich pro-russische ebenso wie pro-ukrainische User*innen zum Krieg positionieren. Dabei entsteht ein regelrechter Schlagabtausch zwischen Bildern, die beständig herausgefordert werden. Inwiefern haben wir es hier mit neuen audiovisuellen Taktiken im Krieg zu tun? Und welche Rolle spielen dabei die Ästhetiken, Affordanzen, und Politiken der Sozialen Netzwerke?

Verpackungshalle
14:00
40min
Notfalldigitalisierung – open-source·ing a university
Robert Schnüll

Die Pandemie zwang öffentliche Institutionen zum Umstieg auf private Plattformen wie Microsoft Teams. Als Gegenentwurf haben wir an der Universität der Künste Berlin in kürzester Zeit eine Notfalldigitalisierung auf Basis von Open Source Software umgesetzt. Dieser Vortrag beleuchtet die dabei gewonnenen Erkenntnisse und zeigt, wie unabhängige digitale Infrastrukturen erfolgreich betrieben werden können.

Zählhalle
14:50
14:50
60min
Digitale Gewalt und IT-Sicherheit: Schnittmengen, Herausforderungen und neue Bündnisse
Lars Bartsch, Dr. Katharina Witterhold

Wenn IT-Sicherheit öffentlich verhandelt wird, geht es dabei um Fragen der Souveränität von Staaten, den Schutz kritischer Infrastrukturen gegen Hackerangriffe oder um Unternehmen, die zu wenig in den Schutz ihrer IT-Systeme investieren und dadurch z.B. Datenleaks riskieren. Wie wenig IT-Sicherheit auf das Private bezogen wird, zeigt sich auch im Hinblick auf die Bereiche IT-Sicherheitsmanagement und Riskoanalyse. Handreichungen für die IT-Sicherheit im privaten Kontext, fehlen entweder oder reflektieren die besondere Gefährdungslage im sozialen Nahbereich nur unzureichend.

Ein Beispiel für solche neuen Gefährdungslagen ist Digitale Gewalt. Wenngleich der Begriff im öffentlichen Diskurs vornehmlich mit Hate Speech assoziiert wird, fallen darunter auch Phänomene wie die Zerstörung von Daten, den unauthorisierte Zugriff auf E-Mail oder Social Media Accounts oder die Überwachung anderer mittels Tracker und Spyware. Gerade an der Schnittstelle von Digitaler Gewalt und IT-Sicherheit werden damit Formen des Technologiemissbrauchs sichtbar, die tief in die informationelle Selbstbestimmung der Betroffenen eingreifen und zu einer Omnipräsenz des Angreifers führen. Der physische Zugang zu den IT-Systemen im sozialen Nahraum sowie eine oftmals sehr gute Kenntnis des Angriffsziels erleichtern den Zugriff auf persönliche Daten, Online-Accounts und IoT-Geräte. Die Folgen können von der lückenlosen Kontrolle des Angriffsziels bis hin zu Bewegungseinschränkung, Rufschädigung, der Isolation von sozialen Netzwerken und dem Verlust des Arbeitsplatzes reichen.

Für die IT-Sicherheit muss damit die Erkenntnis verbunden sein, dass das Modell des weit entfernten Angreifers mit wirtschaftlichen Interessen zu kurz greift. Denn was Digitale Gewalt im sozialen Nahbereich besonders abheben lässt, sind die privaten bzw. emotionalen Angriffsmotive: Kontrolle und Macht. Und so wenig das Phänomen bislang erforscht ist, hier wie auch anderswo gilt die besondere Wachsamkeit den Autoritäten des Digitalen gegenüber – dem Nachbarn, dem IT-Dienstleister um die Ecke, dem eigenen Ehepartner oder den betreuenden und pflegenden Familienmitgliedern.

Im Rahmen des Workshops sollen zunächst durch einen kurzen Impuls die spezifischen Problemstellungen und zentralen Herausforderungen an der Schnittstelle von Digitaler Gewalt und IT-Sicherheit herausgearbeitet werden. Dies erfolgt am Beispiel eines aktuell im Rahmen des BSI-Formats „Dialog für Cybersicherheit“ laufenden Workstreams zu Digitaler Gewalt. Dabei ist die spezifische Akteurskonstellation von besonderem Interesse. Denn gerade bei denen, die auf Hilfe anderer angewiesen sind, um an der Digitalisierung zu partizipieren, ist das Missbrauchspotential besonders groß. Das führt dazu, dass Betroffene im Diskurs zur Gestaltung von Digitalität allgemein und von IT-Sicherheit im Besonderen stark unterrepräsentiert sind. Lösungen, so die These, sollten jedoch immer an der Alltagspraxis der Betroffenen anschließen, um wirksam zu werden. Wir möchten mit Euch diskutieren, welche Schlussfolgerungen damit für die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Staat verbunden sind, welche Aspekte bislang vernachlässigt wurden und wie ein schlagkräftiges Bündnis gegen Digitale Gewalt, welches die Betroffenen zum Ankerpunkt seiner Aktivitäten macht, aussehen könnte.

Verpackungshalle
14:50
40min
Post-kapitalistische Digitalpolitik
Malte Engeler, Sabine Nuss

Das Wort "Kapitalismus" wird in der Digital-Community häufig synonym für praktisch alle unwillkommenen Erscheinungsformen der Digitalisierung verwendet. Sei es Plattform-, Überwachungs- oder sonstiger Bindestrich-Kapitalismus, das K-Wort suggeriert eine grundsätzliche Kritik am (digitalen) Kapitalismus. Start-Ups, die sich auf Datenschutz spezialisieren, ethisches Unternehmertum oder die (formale) Einbindung der Zivilgesellschaft gelten als Lösungsansatz und Gegenentwurf. Doch welches Verständnis von Kapitalismus liegt dem zu Grunde und wie konsequent ist so eine Kritik? Wir denken: Viele Alternativen und Gegenbewegungen richten sich vorsichtig gegen den Kapitalismus. Doch letztlich tragen sie nur zur Modernisierung und Wiederbelebung seiner zerstörerischen Wirkweisen bei. Wir wollen mit euch stattdessen an die Wurzel gehen und fragen: Wie sieht eine wirklich post-kapitalistische Vision aus, die den technologischen Wandel in den Dienst der Gesellschaft stellen würde, statt in den des Kapitals? Was können wir vor diesem Hintergrund tun, um gemeinsam eine nachhaltige, solidarische und inklusive Digitalisierung Wirklichkeit werden zu lassen? Darüber wollen wir reden, euch herausfordern und ermutigen.

"Radikal" bedeutet "an die Wurzel gehen" - in diesem Sinne: Radikalisiert euch - bildet Netze!.

Prägehalle
14:50
40min
Sweet Networking mit F5
Kai Dittmann

Wir freuen uns, Euch zu unserem kurzen, aber spannenden Treffen mit Bündnis F5 einzuladen! Nutzt die Gelegenheit, die Mitglieder und Expert*innen der verschiedenen F5-Organisationen kennenzulernen und Euch über unsere gemeinsamen Ziele und Projekte auszutauschen. Und damit sich das ganze auch lohnt werden wir Popcorn, Zuckerwatte, Eis und/oder Waffeln mitbringen.

Lichthof
14:50
40min
Überwachung durch die Bundeswehr – keine Regeln, schwache Kontrolle
Corbinian Ruckerbauer, Thorsten Wetzling (he/him)

Das Militärische Nachrichtenwesen (MilNW) der Bundeswehr ist mit 7000 Beschäftigten – Tendenz steigend – der größte deutsche Nachrichtendienst. Im Gegensatz zu den drei Nachrichtendiensten des Bundes (BND, BfV und BAMAD), sind die Überwachungsbefugnisse des MilNW erneut nicht Teil der Reform.
Unser Vortrag wirft ein kritisches Licht auf die Überwachungspraxis der Bundeswehr. Wir zeigen, welche Regelungen und Kontrollmechanismen genau fehlen und welche Maßnahmen notwendig wären, um das derzeit bestehende hohe Missbrauchspotenzial zu verringern.

Zählhalle
15:40
15:40
40min
10 Dinge, die wir vom Kampf um die Chatkontrolle lernen können
Markus Reuter

Lässt sich ein großes Überwachungsprojekt auch ohne Demos auf der Straße stoppen? Ist es wirklich so, dass bei solchen Projekten der Sicherheitsapparat von Anfang an eingebunden ist? Und wie können wir als Verteidiger:innen von Grundrechten beim schwierigen Thema Kinderschutz agieren? Der Kampf um die Chatkontrolle gibt spannende Antworten auf diese und andere Fragen.

Prägehalle
15:40
40min
Mit Bridging Algorithmen zu mehr Zusammenhalt
Felix Sieker

Diskurse in sozialen Medien sind stark polarisiert, was den politischen Druck erhöht, Maßnahmen gegen die Verbreitung von Hassrede und Desinformation zu ergreifen. Große Plattformen sind inzwischen aufgrund des gestiegenen politischen Drucks und gesetzlicher Anforderungen wie dem DSA verpflichtet, gezieltere Maßnahmen gegen potenziell strafbare und schädliche Inhalte zu ergreifen. Neben der Inhaltsmoderation gibt es jedoch einen weiteren wichtigen Ansatz, um bessere digitale Diskurse zu fördern: die Regulierung des Plattformdesigns.

Das bedeutet, dass die Empfehlungsalgorithmen der Plattformen genauer betrachtet werden müssen, da sie bestimmen, welche Inhalte den Nutzer:innen angezeigt werden. Diese Algorithmen sind oft darauf ausgerichtet, die Interaktion zu maximieren, um Nutzer:innen auf der Plattform zu halten. Sie sind damit ein zentraler Baustein des Geschäftsmodells großer Plattformen. Da hierbei nicht unbedingt die Qualität der Inhalte im Vordergrund steht, sondern die Menge der Interaktionen, können sie zur Verbreitung polarisierender Inhalte beitragen. Grundsätzlich sind die Funktionsweisen algorithmischer Empfehlungssysteme, die Daten, auf deren Basis sie trainiert werden, und die Faktoren, auf die sie optimiert sind, intransparent und schwer nachvollziehbar.

Es gibt jedoch alternative Ansätze, bei denen Algorithmen so entwickelt werden, dass sie bei der Sortierung von Inhalten auch andere Kriterien berücksichtigen, wie etwa die Wahrscheinlichkeit, dass verschiedene Gruppen den Inhalten zustimmen. Solche Algorithmen nennt man Bridging-Algorithmen, und sie können produktive Diskussionen fördern und damit zur Verringerung gesellschaftlicher Spaltung beitragen.

Der Vortrag verfolgt zwei Ziele: Im ersten Teil wird die Funktionsweise von Bridging-Algorithmen im Vergleich zum Status quo erläutert. Es werden konkrete Anwendungsbeispiele vorgestellt und die vorhandene Evidenz für den Einfluss dieser Empfehlungssysteme auf den digitalen Diskurs aufgezeigt. Darüber hinaus werden erste gesetzgeberische Bemühungen aus den USA vorgestellt, das Plattformdesign (wie Empfehlungsalgorithmen) zu regulieren. Welche Lehren können daraus gezogen werden, und welche Möglichkeiten gibt es, Plattformdesigns in der EU zu regulieren?

Zählhalle
15:40
60min
Vorstellung „Stammtisch TechMündigkeit für Wortmenschen“, Brainstorming zu Vernetzungsmöglichkeiten
Isabel Fargo Cole

Menschen in den Wortberufen (Autor:innen, Übersetzer:innen, Verleger:innen, etc.) sind mit am Stärksten von digitalen Entwicklungen, etwa vom Vormarsch der generativen KI, betroffen. Zugleich fehlen ihnen oft die Kompetenzen bzw. Kapazitäten, um digital selbstbestimmt zu agieren, dem Hype des Big Tech kritisch zu kontern oder sich dagegen zu organisieren.

Deshalb bietet der monatliche Berliner „Stammtisch TechMündigkeit für Wortmenschen“ in der Lettrétage (Acud) ein Forum, um sich unter Kolleg:innen über die Herausforderungen des Big Tech auszutauschen. Er richtet sich explizit an „Nicht-Techies“, die in die Thematik einsteigen und faire Tools und Aktionsmöglichkeiten ausfindig machen wollen. Gleichzeitig möchten wir unsere Kontakte mit der Netzaktivistenszene ausbauen.

In einer Brainstorming-Session stellen wir den Stammtisch vor und fragen, wie die Vernetzung vorangetrieben werden kann. Welche Hemmschwellen oder Differenzen (z. B. bei Copyright-Fragen) erschweren den Dialog zwischen der Buchbranche und der Netzaktivistenszene? Wie können wir kritische Digitalexpertise in die Buchbranche einfließen lassen? Wie können „Buchmenschen“ wiederum ihre Einsichten z. B. in den Diskurs über KI einbringen, und wie können sie ihre Funktion als Multiplikatoren nutzen, um die öffentliche Diskussion darüber voranzubringen?

Lichthof
15:40
40min
Wer bin ich? Was mach ich? Was such ich?

Auf der Konferenz sind viele spannende Menschen mit vielen spannenden Projekten. Machst du eine Website zu allen Anti-Überwachungs-Demos, suchst aber noch einen Menschen mit Ahnung von Design? Willst du dich mit anderen aus deinem Bundesland zum Thema Polizeigesetze vernetzen? Egal was: Stell vor, wer du bist, was du tust und wie andere dabei mitmachen und dich unterstützen können. Zivilgesellschaftliches 4-Minuten-Speed-Dating im Broadcast-Format.

Lichthof II
16:40
16:40
40min
Digitaler Kolonialismus
Ingo Dachwitz

Innovativ, mächtig, rücksichtslos: Der atemberaubende Aufstieg der Tech-Konzerne an die Spitze der Welt wurde inzwischen häufig beschrieben und auch kritisiert. Doch ein wichtiges Kapitel dieser Erzählung wird bislang häufig ausgelassen: Der Preis, den der globale Süden für den digitalen Fortschritt zahlen muss. Es ist die Geschichte eines neuen Kolonialismus, der auf den Spuren des alten wandelt. Unser Kampf für digitale Grund- und Menschenrechte, für Solidarität und Gerechtigkeit, darf deshalb nicht an den Grenzen der EU enden.

Zählhalle
16:40
60min
Envisioning a world without borders and how to get there with tech from below
Isabel Matthias, Philipp Borgers, Andreas Stoiber

These days, the EU border regimes are at the same time increasingly digitalized and repressive. Border "security" and surveillance experience a revival fuelled by technological development and are extended to digital spheres. Name a technology and then think of how it is selectively used to push or pull people away from where they actually want to be. These restrictive border regimes need to be stopped. Instead, together with you, we want to envision a digitalized borderless world worth living in and figure out how to get there collectively with tech from below. A world where technologies are developed and deployed for and with the people - not against them. In the format of a world café, we want to put our heads together and do a step in the direction of solidarity through multiple technological means.

Verpackungshalle
16:40
40min
Kein Fußbreit ist jetzt - was tun?
Arne Semsrott, Bijan Moini, Fatma und Johanna, Matthias Spielkamp

Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat die AfD hohe Stimmenzuwächse verzeichnet. In Brandenburg zeichnet sich in wenigen Tagen ein ähnlicher Wahlausgang ab. Und in einem Jahr wird ein neuer Bundestag gewählt. Auch hier droht der Ampel eine herbe Niederlage, während die AfD hinzugewinnen könnte.

Wir wollen verschiedene Ansätze vorstellen und diskutieren, wie wir der Gefahr von rechts am besten begegnen.

Prägehalle
17:30
17:30
40min
Die Rechnung bitte! Was die Überwachungsgesamtrechnung ignoriert und wie es besser werden kann.
Kai Dittmann, Helene Hahn

Wie viel wiegt ein überwachtes Telefongespräch und wie viel die Vorratsspeicherung von IP-Adressen? Die ÜGR ist schon vor ihrem echten Start eine Teilrechnung. So sind EU-Recht & u.a. Asyl- und Aufenthaltsrecht von vornherein ausgeklammert - das geht besser. Ein Vorschlag wie es besser werden kann.

Zählhalle
17:30
40min
Jetzt geht es um alles: Verbot von biometrischer Überwachung durchsetzen
Kilian Vieth

Im Zuge der nationalen Durchführung des AI Acts hat die Bundesregierung die Chance biometrische Fernidentifizierung ausnahmslos und unzweideutig zu verbieten. Laut Koalitionsvertrag will das die Ampel auch. Aber leider droht mal wieder genau das Gegenteil. Es könnten leider auch genauso gut neue Ermächtigungsgrundlagen für Polizei geschaffen werden. Wir wollen ein Update geben, worum es geht und wo der Gesetzgebungsprozess steht. Und dann wollen wir uns mit euch vernetzen, um gemeinsam möglichst laut und stark für ein umfassendes Verbot von biometrischer Massenüberwachung zu kämpfen. Denn mit den besseren Argumenten alleine werden wir nicht gewinnen. Wir brauchen öffentlichen Druck.

Lichthof
17:30
40min
Policy-Banden bilden! Wie wir uns gemeinsam für eine solidarische digitale Gesellschaft einsetzen
Elisa Lindinger, Manuel Hofmann

Basierend auf unserer spontanen und unstrukturiert-anarchischen Zusammenarbeit zu Digitalgesetzgebung im Gesundheitswesen geben wir Einblicke in das was wir dabei gelernt haben: Warum unser netzpolitischer Aktivismus besser wird, wenn wir zusammenarbeiten; was es für eine gute Zusammenarbeit braucht; und was es unserer Meinung nach braucht, damit Netzpolitik solidarisch ist. Und natürlich gibt es Platz für Geschichten des Scheiterns und Lernens sowie für große Pläne für die nächsten Jahre - vielleicht mit euch?

Prägehalle
18:00
18:00
60min
Überwachungskritik auf der Straße
Tom Jennissen, Lars Bretthauer

In unserem Workshop wollen wir mit Euch diskutieren, warum es so schwierig ist, jenseits eines überschaubaren Kreises von Aktivist*innen Überwachungskritik und "Bürger"- bzw. Grundrechte zu thematisieren und wie wir sie zu einem wesentlichen Teil des Kampfes für eine offene Gesellschaft machen können.

Ausgehend von einem unserer Sicht bestehenden Mythos des „früher war alles besser“ innerhalb der überwachungskritischen Bewegung, der sich vor allem auf die Proteste in den 1980ern gegen die Volkszählung bezieht, wollen wir mit gelungenen einzelnen Protesten gegen staatliche Überwachung in den letzten Jahren beginnen.

Trotz deren positivem Einfluss erleben wir einen über die Jahre massiven und aktuell forcierten Ausbau staatlicher Überwachung durch neo-konservative und rechte Kräfte, der sich massiv auf gesellschaftliche Digitalisierungsprozesse stützt. Dies führt jedoch nicht zu weiteren Massenprotesten: statt dessen beobachten wir bei vielen, die wir eigentlich gerne im linken und linksliberalen Spektrum politisch ansprechen würden, eine allgemeine Scheue vor dem Überwachungsdiskurs und den Kämpfen gegen staatliche Überwachung. Woran liegt das? Und wie kann bewegungsintern damit umgegangen werden?

Gegen diese Abstinenz bzw. Distanzierung könnten u.a. Strassenproteste als Mobilisierungsform helfen. Aber was können diese und was fehlt ihnen momentan auf dem Feld der Überwachungskritik? Und wie verorten sich diese in der aktuellen rechten und neo-konservativen rassistischen Offensive insbesondere auf dem Feld der Migrationspolitik?

Disclaimer: Wir sind uns dessen bewusst, dass wir große Fragen stellen, und diese nicht alle in einem einstündigen Workshop beantworten können. Wir denken trotzdem, dass eine überwachungs-, grundrechts- und netzpolitische Strategiediskussion, die sich ernsthaft den aktuellen, schwerwiegenden anti-demokratischen Tendenzen entgegenstellen möchte, in diesen Maßstäben denken und diskutieren sollte. Dieses schließt natürlich eine selbstkritische Reflexion der eigenen Bewegungstätigkeit mit ein.

Verpackungshalle
18:20
18:20
40min
Der Zentral-Dezentral-Zyklus – wie wir gegen Zentralisierung mit unseren Netzen wirken können
Bianca Kastl

Eine hoffentlich Hoffnung machende Reise durch die Geschichte von Technik, World Wide Web und Plattformen - bei der am Ende auf ein zu viel an Zentralisierung von Macht und Ressourcen in den Händen einiger weniger immer wieder mehr Vernetzung untereinander geblieben ist.

Prägehalle
19:00
19:00
15min
Verabschiedung
netzpolitik.org-Team

Wir sagen danke, dass ihr dabei wart und sehen uns im Anschluss auf der Party!

Prägehalle
19:30
19:30
180min
Meet, Greet 'n' Music (open end)

Wir kommen bei kaltem Getränk und entspannter Musik zusammen. Welche neuen Gedanken hat uns der Tag gebracht? Wie bleiben wir in Vernetzung? Was passiert nach der Konferenz? Triff die Redaktion und Speaker:innen.

Galerie
20:00
20:00
120min
Discdoktor Dehghani

Tanzen und Quatschen zu Musik.

Galerie/Empore
22:30
22:30
45min
Mona Mesh

Konzert.

Galerie/Empore
23:00
23:00
120min
Ellen Beetz

Tanzen zu Musik.

Cage Club
23:30
23:30
240min
BarbNerdy & tasmo

Tanzen zu Musik.

Galerie/Empore
00:00
00:00
90min
Punk-Bingo

Lauschen und raten. Wer richtig liegt, wird belohnt.

Tresor-Bar
01:00
01:00
120min
sandix

Tanzen zu Musik

Cage Club