«Heimatkunde» mit Open Data
Im Lehrplan 21 wird für Natur-Mensch-Gesellschaft beispielsweise das Ziel gesetzt, dass Schüler:innen
• «räumliche Merkmale, Strukturen und Situationen der natürlichen und gebauten Umwelt»,
• «Veränderungen in Räumen», aber auch
• «Wetter und Klima» oder etwa
• «Bevölkerungsstrukturen und -bewegungen»
wahrnehmen, beschreiben, analysieren und einordnen können.
Wo kann man solche Entwicklungen wahrnehmen? Vieles können Schüler:innen in ihrer eigenen Umgebung entdecken. Man muss sie also befähigen, ihre Umwelt ‘lesen’ zu lernen. Gleichzeitig eröffnet die laufende Datafizierung der Welt neue Wege, wie Veränderungen festgestellt werden können, beispielsweise mittels (offener) Daten. Solche Daten erlauben es, Alltagsbeobachtungen in einen grösseren Zusammenhang zu stellen. Entsprechender NMG-Unterricht lässt sich folglich einfach mit Informatik-Zielen verbinden, die beispielsweise verlangen, dass «Schülerinnen und Schüler […] Daten aus ihrer Umwelt darstellen, strukturieren und auswerten» können.
Wir zeigen exemplarisch auf, wie anhand von offenen Daten (v.a. Open Government Data) die eigene Lebenswelt in verschiedenen Dimensionen entdeckt und mit anderen Lebenswelten verglichen werden kann. Datenanalyse lässt sich so mit Ortsbegehung, Gesprächen mit Eltern und Grosseltern kombinieren, um der eigenen Erlebniswelt eine historische Tiefe zu verleihen.
Das eigene Arbeiten mit Daten in einem Bereich, der – zumindest teilweise – offen ist für den konkreten Abgleich mit der realen Lebenswelt der Schüler:innen, ermöglicht es gleichzeitig, ein kritisches Verhältnis zu den allgegenwärtigen Statistiken und Datenvisualisierungen zu entwickeln, wie es die Lernziele im Bereich der Medienbildung und Mediennutzung verlangen.