Friedenslogik anwenden – Friedensarbeit verändern
07.10, 14:00–15:30 (Europe/Berlin), Raum 401

Friedenslogik praktisch zu verkörpern und einer solchen Haltung gemäß zu handeln, fällt nicht immer leicht. Dieser Workshop soll interaktiv der Frage nachgehen, was das friedenslogische Prinzip der Fehlerfreundlichkeit in der (eigenen) Friedensarbeit bedeutet. Im Mittelpunkt steht die Intention, rassismus-und machtkritische Impulse besser zu integrieren. Wie kann ein selbstkritisch-reflexives Grundverständnis von Friedensarbeit in unterschiedlichen Praxisfeldern umgesetzt und wirksam werden?


Die unterschiedlichen Felder von Friedensarbeit sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie sie rassismuskritischen Anforderungen gemäß dem friedenslogischen Prinzip der Fehlerfreundlichkeit besser gerecht werden und damit ihre Attraktivität und Wirkungschancen nach innen und außen verbreitern können. Die fehlerfreundliche Reflexion der eigenen Praxis stößt jedoch auf Vorbehalte und Schwierigkeiten und verlangt den Rahmen einer Fehlerkultur, den es immer neu zu erarbeiten gilt.
Dieser Workshop soll der Frage nachgehen, was eine Beachtung des Prinzips der Fehlerfreundlichkeit im Hinblick auf rassismuskritische Anforderungen für die (eigene) Friedensarbeit bedeutet.
Ausgehend von Grundgedanken zum Prinzip der Fehlerfreundlichkeit im friedenslogischen Denken und Handeln werden im ersten Teil die Prämissen des PZKB-Projektes „Friedensarbeit verändern- Rassismus- und machtkritisches Denken und Handeln in der Zivilen Konfliktbearbeitung“ skizziert. Dabei wird auch die neue PZKB-Reflexions- und Arbeitshilfe zu rassismus- und diskriminierungssensiblen Veranstaltungen vorgestellt.
Friedensarbeit setzt sich aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern zusammen. Sie reichen von der Arbeit in mehr oder minder hierarchischen NGO, kirchlichen und religiösen Einrichtungen, Politik, Medien, Sozialer Arbeit, Kinder- und Jugendarbeit, bis hin zu Basis- und Bezugsgruppen. Die Schwierigkeiten und Möglichkeiten, rassismus- und machtkritische Positionen zu integrieren, sind daher ebenfalls unterschiedlich und können von denen, die in dieser Arbeit stecken, jeweils konkretisiert werden. Was würde es in unseren jeweiligen Arbeitsfeldern bedeuten, rassismuskritisch ohne Angst vor einer Entwertung der geleisteten Arbeit vorzugehen? Wie könnte ein „Safer Space“ entstehen und gestaltet werden? Welcher Veränderungsbedarf wird in welchen Arbeitszusammenhängen gesehen? Auf welche Schwierigkeiten stößt er? Welche begründeten Hoffnungen können in einen solchen Veränderungsprozess gesetzt werden? Diese Fragen wollen wir im zweiten Teil interaktiv entlang der jeweiligen Erfahrung in der Friedensarbeit diskutieren.
Im dritten Teil wollen wir Ideen bündeln, Prozesse der Haltungs- und Handlungsveränderung anstoßen sowie Impulse für Strukturveränderungen gemeinsam reflektieren.
Referentinnen:
- Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach, Trägerin des diesjährigen Göttinger Friedenspreises und Autorin des Buches "Friedenslogik verstehen. Frieden hat man nicht, Frieden muss man machen". Mehr Infos unter: https://www.hanne-margret-birckenbach-wellmann.de/
und
-Cora Bieß, Referentin im Projekt „Friedensarbeit verändern− Rassismus- und machtkritisches Denken und Handeln in der Zivilen Konfliktbearbeitung“ bei der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung.
Mehr Infos unter:
https://pzkb.de/friedensarbeit-veraendern/
und
https://cora-biess.de/