Auswirkungen der Open Data- und PSI-Richtlinie auf die Geodaten der deutschen Behörden
09.06, 10:00–10:30 (Europe/Berlin), BoF 2

Aktuelle Gesetzgebungsvorhaben in Deutschland und Europa haben erhebliche Auswirkungen auf die Nutzungsbedingungen von und für Geodaten der Behörden.


Die Open Data- und PSI-Richtlinie der Europäischen Kommission verpflichtet Behörden zur offenen Bereitstellung ihrer Daten für kommerzielle und nicht-kommerzielle Weiterverwendung durch Dritte. In Deutschland steht die Umsetzung der Richtlinie durch das neue Datennutzungsgesetz kurz vor der Verabschiedung. Zeitgleich entwirft die EU-KOM eine Verordnung zu sogenannten hochwertigen Datensätzen der Mitgliedstaaten, für die eine offene Bereitstellung über API-Schnittstellen im besonderen Maße gilt.

Mit den künftigen Bedingungen können Geodaten von Behörden durch OSM einfacher und umfassender genutzt werden. Umgekehrt ergeben sich bei der Nutzung von OSM-Daten durch Behörden Konflikte, da das Share-Alike Prinzip der ODbL nicht ohne Weiteres mit der uneingeschränkten Weiternutzung auch für kommerzielle Zwecke vereinbar ist.

Bei der Session soll der aktuelle Stand der Rechtsetzung vorgestellt und dessen Auswirkung auf die Partnerschaft von OSM mit Behörden diskutiert werden.

Andreas Illert hat Geodäsie an der TU Darmstadt studiert und anschießend an der Universität Hannover promoviert. Er leitet das Referat "Nationale Koordinierung" am Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.

Ute Plötz ist Juristin und im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie Mitarbeiterin im Referat Recht und Finanzen.