CrImmigration Gesetze in der BRD - ein Sicherheitsdispositiv?
20.09, 10:15–11:00 (Europe/Berlin), GD 03/150

Vorstellung meiner Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 zum Thema Kriminalisierung von Migration


Ich habe in meiner Bachelorarbeit die Kriminalisierung von Migration thematisiert, welche als Folge von Sicherheitspolitik und der damit zusammenhängenden Entstehung von Grenzregimes verstanden werden kann. Ich nahm hier Bezug zu einer in den USA bereits in den frühen 2000ern entstandenen interdisziplinären (Rechtswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft) Theorie, es gäbe eine Art "CrImmigration" Gesetzgebung, in der Migrationsrecht und Strafrecht miteinander verschmelzen. Diese Art der "Überkriminalisierung", wie Jennifer M. Chacon sie nennt, hat nicht nur zur Folge, dass Migrant*innen (oder auch deren Helfer*innen) oft wie Kriminelle verfolgt und bestraft werden, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung Migration schnell mit Kriminalität in Verbindung gesetzt wird.

Anhand von Gesetzentwürfen des deutschen Bundestages sollte dargestellt werden, wie Gesetze in der BRD ebenfalls Elemente von CrImmigration Gesetzgebung beinhalten und, wie sich dies tendenziell in Zukunft verstärken könnte. Ziel der Arbeit sollte sein, eine Erklärungsmöglichkeit dafür zu finden, wie das einfache Überschreiten einer künstlich gezogenen, territorialen Grenze von einer gesamten Gesellschaft unreflektiert als krimineller Akt verstanden werden kann. Als möglichen Erklärungsansatz habe ich Michel Foucaults Konzept der "Sicherheitsdispositive" hinzugezogen.

MA Internationale Studien/ Friedens- und Konfliktforschung, Uni Frankfurt
vorher: 2-Fach BA Soziologie/ Kultur- und Sozialanthropologie, Uni Münster