Betriebliche Mitbestimmung in der digitalisierten Arbeitswelt
22.09, 09:30–10:15 (Europe/Berlin), GD 04/520

Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt. Wie können wir sie im Sinne der Menschen gestalten und auf welche Instrumente könne wir uns dabei verlassen. An welchen Stellen brauchen wir dabei neue Ideen und mehr Solidarität?


Der Vortrag behandelt die aktuellen Umbrüche in der Arbeitswelt und blickt dabei vor allem auf die seit langem in Deutschland bestehende „Betriebskultur“ und die daran anknüpfenden ArbeitnehmerInnen–Rechte, die im Moment und mit Blick auf den digitalen Wandeln in der Arbeitswelt, immer mehr unter Beschuss stehen. Vor allem die betriebliche Mitbestimmung hat über Jahrzehnte dafür gesorgt, dass „vor Ort“ auf die individuellen Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingegangen werden kann und kollektive Vereinbarungen entstehen können, die dem Interesse zwischen Kapital und Arbeitskraft Grenzen setzen und Standards in der Arbeitswelt sicherstellen. Die Herausforderungen auf das Instrument der betrieblichen Mitbestimmung in der digitalisierten Arbeitswelt stehen dabei im Mittelpunkt, von Interesse ist aber auch welche Antworten auf die aufgeworfenen Fragen gegeben werden können – und ob die betriebliche Mitbestimmung weiterhin ein zentrales Instrument in der Arbeitswelt sein kann und Konflikte, die die Digitalisierung der Arbeitswelt für Beschäftigte mit sich bringt, im Stande ist zu lösen.

Dabei wird ein soziologischer Blick auf das Instrument der betrieblichen Mitbestimmung geworfen, das kollektive Moment betont und die gesellschaftliche Relevanz herausgearbeitet. Gleichzeitig wird aber auch der arbeitsrechtlichen Bewertung Rechnung getragen und die Schnittstelle zwischen Rechtswissenschaft und Soziologie, als ein interdisziplinärer Zugang zu dem Thema herausgearbeitet.