Eintreffen
Begrüßung
Nun ist sie endlich erschienen, die Nationale Sicherheitsstrategie der Bundesregierung, ein Dokument, das es in dieser Form so noch nie in Deutschland gab. Das Panel wird dieses Leitdokument auf seine friedenspolitischen Implikationen hin abklopfen und diskutieren, welche Konsequenzen daraus folgen werden.
Mit: Dr. Martina Fischer (Brot für die Welt)
Prof. Dr. Tobias Debiel (INEF, Duisburg)
Dr. Jochen Steinhilber (BMZ)
Joachim Schramm (DFG-VK NRW)
Konfliktsensitiver Journalismus (KSJ) ist in Deutschland kaum bekannt. Im Mittelpunkt der KSJ-Seminare am Dortmunder Institut für Journalistik stehen wissenschaftliche Erkenntnisse, die eine verantwortungsvolle Berichterstattung über Debatten und Konflikte in deutschen Medien fördern. Diesen interdisziplinären Ansatz möchte ich vorstellen, Herausforderungen aufzeigen und fragen, wie Ergebnisse der Friedens- und Konfliktforschung schneller für den Journalismus nutzbar gemacht werden könnten.
Sicherheitssektorreformen (kurz: SSR) sind seit rund 30 Jahren zu einem zentralen
Element der internationalen Entwicklungsarbeit und Friedenskonsilidierung
geworden. Auch die deutsche Bundesregierung schreibt sich diesem Bereich zu und
erklärt diesbezüglich: „Ein legitimes staatliches Gewaltmonopol und das Vertrauen
zwischen Staat und Gesellschaft sind wesentliche Faktoren für menschliche Sicherheit,
gesellschaftlichen Frieden und nachhaltige Entwicklung(Auswärtiges Amt, 2019)."
Pause
Computergestützte Frühwarn- und Entscheidungssysteme dienen der Erkennung eines Angriffs mit Atomwaffen. Hierbei kann es aber zu Fehlalarmen kommen, bei denen nukleare Angriffe gemeldet werden, obwohl kein Angriff vorliegt. Solche Fehler könnten zu einem Atomkrieg aus Versehen führen. Immer kürzere Vorwarnzeiten erfordern den Einsatz von Techniken der KI. Da die verfügbaren Daten unsicher und unvollständig sind, können auch KI-Systeme nicht zuverlässig entscheiden.
Podium zu unterschiedlichen Aspekten der Folgen und rechtlichen Einordnung von Wirtschaftssanktionen
Die Bundesregierung steht derzeit in einer militärischen Praxis des gläsernen Gefechtsfelds, das von allen Parteien in der Ukraine bedient wird. Ein Feld, welches das klassische Dreigespann, zu Land, zu Wasser und in der Luft, in den Welt- und Cyberraum erweitert und neue Technologien in den Militärapparat implementieren lässt. Dies bringt erhebliche gesellschaftliche Konsequenzen mit sich, wodurch Fragen zum militärischen Einsatz Künstlicher Intelligenzen präzise reformuliert werden müssen.
Pause
Der technologische Fortschritt treibt eine erhöhte Zugänglichkeit von Informationen voran. Dies wirft eine interessante Frage für die Friedensforschung auf: wie können diese Informationen genutzt werden, um die Zusammenarbeit zwischen Staaten zu fördern. In dieser Präsentation wird ein möglicher Einsatz vorgestellt werden, der die Rüstungskontolle zwischen den Großmächten vorantreiben könnte: die unabhängige Verifizierung durch Dritte.
Practical Transformations and practice of peace work in three case studies
Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine ist die Nachfrage von Schulen nach Angeboten der Friedensbildung stark angestiegen. Friedensbildung muss daher strukturell im Bildungssystem verankert werden. Gleichzeitig werden Forderungen nach mehr sicherheitspolitischer Bildung oder einer verstärkten Präsenz von Jugendoffizieren an Schulen laut. Wie soll sich die Friedensbildung in Zukunft strukturell und inhaltlich ausrichten? Welche Rolle spielt die Friedensforschung dabei?
„Unlock Europe – Das Escape Game zu Frieden und Sicherheit in Europa“ verknüpft Rätselspaß mit der Vermittlung von Themenwissen und Praxiskompetenzen für ein demokratisches Miteinander. Das Projekt wird von der BKHS und dem IFSH als innovatives Format der Jugendbildung und Friedenspädagogik seit April 2023 im Metropolraum Hamburg umgesetzt. Es soll als Praxisbeispiel vorgestellt werden, um davon ausgehend Potentiale und Herausforderungen von Serious Games in der Friedenspädagogik zu diskutieren.
Abendessen
40 Jahre W&F – 40 Jahre Wissenschaft für den Frieden
Seit 1983 erscheint W&F durchgängig – Zeit für ein Jubiläumsfestakt
mit einem wissenschaftshistorischen Dialog von Eva Senghaas-Knobloch und
Jürgen Altmann sowie mit einem Grußwort von Frau Bürgermeisterin Nicole
Unterseh. Die Veranstaltung wird von Regine Mehl und Michaela Zöhrer moderiert.
Um Anmeldung wird gebeten:
https://wissenschaft-und-frieden.de/projekt/40-jahre-jubilaeum/
Geselliges Beisammensein
Seit Schwedens Implementierung haben weitere Staaten eine feministische Außenpolitik (FFP) etabliert. Muss zwischen dem theoretischen Konstrukt der FFP und den praktischen Policy-Ansätzen unterschieden werden, so wird im Beitrag ersteres beleuchtet. Hierbei baut die FFP auf Konzepten der (feministischen) IB sowie der FKF auf. Folglich soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern die FFP eine neue Variable in der FKF darstellt und Einfluss auf zukünftigen Entwicklungen der FKF nehmen könnte.
In dem Workshop soll es darum gehen, sich verschiedene Alternativen, die aus Friedensforschung und Friedensbewegung sowie den Praktiker*innen der Zivilen Konfliktbearbeitung entwickelt wurden, sich anzuschauen. Insbesondere soll es um Soziale Verteidigung und um Ziviles Peacekeeping gehen. Die Fragestellungen sind:
- Welche Relevanz haben diese Ansätze für die aktuellen politischen Entwicklungen?
- Was kann Friedensforschung beitragen, sie weiter zu entwickeln?
Wo steht die Historische Friedens- und Konfliktforschung heute, was sind ihr Sinn, Ziel und Zukunft? Welche intergenerationellen, interdisziplinären oder auch epochenübergreifenden Forschungs-/Verschiebungen stehen an&müssten diskutiert werden? Wohin führen neue Zugriffe und wozu betreiben wir Historische Friedensforschung?Aus Anlass der gerade erschienenen aktuellen Standortbeschreibung (Gerster, Hansen, Schregel 2023) soll dieses Gespräch der Frage nach der Historik für den Frieden nachgehen.
In this panel, we are going to discuss how universities are both producing and reproducing vulnerabilities resulting from cultural and epistemic violence and a modern/colonial system, respectively, from a conflict transformation perspective, thereby referring to a set of case studies.
In diesem Fishbowl-Gespräch geht es neben der kritischen Bestandsaufnahme der Klima-Konflikt-Risiken vor allem um positive Synergien, wie Friedens- und Konfliktarbeit zur Bewältigung der Klimakrise beitragen kann und wie sich Klimapolitik für den nachhaltigen Frieden nutzen lässt.
Das Fishbowl-Format ist als offener Austauschraum gedacht, bei dem einzelne Impulse einführen und dann weitere Personen in den inneren Kreis dazustoßen und die Diskussion bereichern.
Peace studies has long been considered an inherently critical endeavour, but how this criticality should be emulated beyond rejecting the normalcy of war and pursuing peace has been heavily debated. While the last two decades of peace research have shown increased willingness to engage with critical approaches, many have lamented the depoliticised and deradicalized ways these have been employed – improving rather than transforming international peacebuilding efforts. Drawing on a range of interv
Die Rolle der Informatik in der Friedens- und Konfliktforschung hat sich durch die Digitalisierung der Gesellschaft gewandelt. Wie beeinflussen die Artefakte der Informatik Kriege und Konflikte? Welche Fragen bewegen die Friedensinformatik aktuell und in Zukunft? Auf diese Fragen möchte der Beitrag eingehen und einen Einblick in unterschiedliche Forschungsfragen geben.
Der hier eingereichte Workshop ist Teil der Bemühung Feministische Friedensforschung zu institutionalisieren. Dabei soll hier in Form eines World Cafés den Status Quo ermittelt und gemeinsam Überlegungen angestellt werden, wie Friedensforschung und -politik feministischer werden können.
Pause
W&F has featured many artists over the course of the last 40 years – this panel aims at bringing together a number of those writers, photographers, painters etc. in a fruitful discussion about the value and challenges of art in peace and conflict.
Der Vortrag soll die Entwicklung der Weltraumrüstung in den letzten 40 Jahren nachzeichnen, die heutigen Herausforderungen für die Rüstungskontrolle aufzeigen und die Möglichkeiten der
Naturwissenschaftler/innen beleuchten, Einfluss gegen eine Bewaffnung und für eine zivile Nutzung des Weltraums zu nehmen.
Das Forum Friedenspsychologie ist einer der Trägervereine von W & F, einer Zeitschrift von friedensbewegten Wissenschaftler:innen für Menschen, für die die Erhaltung und Wiederherstellung von Frieden überall in der Welt ein zentrales Anliegen ist. Die Psychologie als akademische Disziplin spielt für Inhalte von W & F allerdings eine eher randständige Rolle. „Quo Vadis Friedenspsychologie“ möchte diskutieren, ob und wenn ja warum dem so ist und wie ggf. ein Veränderung herbeigeführt werden kann.
Das Konzept der Sozialen Verteidigung ist wieder da! Die bundesweite Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ versucht sie nicht nur konzeptionell zu beleben, sondern auch sie in Modellregionen praktisch umzusetzen. Damit betreten die Aktiven beim Transfer von der Theorie in die Praxis politisch absolutes Neuland. In dem Workshop werden die lokalen Aspekte einer Umsetzung ebenso beleuchtet wie die Herausforderungen auf Bundesebene.
Dieser Beitrag beleuchtet einige der Kernherausforderungen der nuklearen Abrüstungsverifikation und stellt dazugehörige Lösungsansätze aus der naturwissenschaftlichen Friedensforschung vor.
In dem Workshop wollen wir Dialogmomente schaffen, in denen konstruktiver Diskurs und Meinungsbildung über Transformationspfade zur Nachhaltigkeit gefördert werden. Damit wollen wir die Entwicklung gemeinsamer Zielverständnisse und das Aushandeln möglicher Bewältigungsstrategien befördern. Im Nachgang der künstlerischen Methodik reflektieren und diskutieren wir, wie diese Erfahrungen und das neu generierte Wissen potentiell gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken können.
Pause
Das Panel ist in fünf Beiträge aufgeteilt und vereint verschiedene Blickwinkel auf die sicherheitspolitische sowie ökonomische Lage in der Sahel Zone. Der erste Betrag untersucht den aktuellen Stand der westeuropäischen und amerikanischen Herrschaft in der Sahel Zone, die zweite überprüft die alternative Wagner, die dritte analysiert die zivil-militärische Komponente der UN-Missionen, die vierte untersucht die Rolle der humanitären Organisationen und die letzte die Zukunft der Zone.
Im Vortrag soll zunächst das Forschungsprojekt "Meaningful Human Control" (MEHUCO) vorgestellt werden. Danach soll den Fragen nachgegangen werden, welche Rolle eine bestimmte Kritik an Autonomen Waffensystemen für den aktuellen Hype um Konzepte einer verantwortungsvollen und vertrauenswürdigen KI im militärischen Kontext gespielt hat und wie sich eine Kritik dementsprechend neu ausrichten könnte.
Seit über 75. Jahren bietet das UN-System ein Forum zur multilateralen Konfliktregelung und hat wichtige Erfolge erzielt: etwa bei Abkommen zur Rüstungsbeschränkung, Einsätzen zur Friedenssicherung und Nothilfe. Doch auch nicht-staatliche Akteure spielen eine bedeutende Rolle in der Ausgestaltung des UN-Systems. Wie sehen wirksame Ansatzpunkte für zivilgesellschaftliches, friedenspolitisches Engagement mit Bezug zum Völkerrecht aus?
Dieser Vortrag führt zunächst in die digitale Welt ein und diskutiert, wie sich das Konzept der Gewalt
konzeptionell in der digitalen Ära verändert hat und welche Konsequenzen das für die Erforschung
haben könnte. Weiter zeigt der Vortrag auf, wie Konflikt und Gewalt in ihrer Entstehung und
Dynamiken durch ihre digitale Einbettung verändert werden, bevor diskutiert wird, welche Chancen
sich hiermit auch für die Prävention und Aufarbeitung ergeben.
Mittagspause
Panel, das sich intensiver mit der Analyse der Ursachen des Krieges und seiner internationalen Einordnung beschäftigt. Es soll in Form eines Expert*innengesprächs. Mit Prof. Dr. Klaus M. Schlichte und Prof. Dr. Klaus Dörre.
Friedenslogik praktisch zu verkörpern und einer solchen Haltung gemäß zu handeln, fällt nicht immer leicht. Dieser Workshop soll interaktiv der Frage nachgehen, was das friedenslogische Prinzip der Fehlerfreundlichkeit in der (eigenen) Friedensarbeit bedeutet. Im Mittelpunkt steht die Intention, rassismus-und machtkritische Impulse besser zu integrieren. Wie kann ein selbstkritisch-reflexives Grundverständnis von Friedensarbeit in unterschiedlichen Praxisfeldern umgesetzt und wirksam werden?
Im Workshop erstellen wir Konflikt-Mappings basierend auf eigenen Erfahrungen von gesellschaftlichen Spaltungsdynamiken. Wir erproben, wie sich dabei die eigene Person, ihre diversen Beziehungen, ganzheitliches Erfahrungswissen ebenso wie Machtstrukturen reflektieren lassen. Indem wir unsere Erfahrungen zusammentragen, suchen wir nach Spannungsfeldern für Friedensforschung und (pädagogische) Praxis und gewinnen Orientierung für transformative Schritte.
Die Regierungskoalition sollte Energie als begrenzt verfügbares gesellschaftliches Gut zukünftig von Grund auf neu bewerten und dabei mehr Fortschritt wagen: mit einem Sockelbetrag an kostenfreier Energie, einer „Bürgerenergie“, und mit der Besteuerung eines erhöhten Endenergieverbrauchs. Die Werkzeuge dazu sind eine gesetzliche Energieerklärung und das Lenkungsinstrument Energieverbrauchssteuer.
Podiumsdiskussion zum Thema Frieden & Menschenrechte
Militär, Rüstungsindustrie und Krieg verursachen ungeheure Mengen an Treibhausgasen. Laut einer Berechnung der britischen Wissenschaftler*innen Stuart Parkinson und Linsey Cottrell belaufen sich die Emissionen aus Rüstungsindustrie und Militär auf 5,5% des weltweiten Ausstoßes. Trotzdem blieb der CO2 „Stiefelabdruck“ von Militär und Krieg lange unter dem Radar von Politik, Wissenschaft und Verteidigungssektor. Der Workshops stellt die Frage,wie Klimagerechtigkeit und Frieden zusammengehen.
Das demokratische Kriegsverhalten ist seit über 30 Jahren Gegenstand der demokratiezentrierten Friedens- und Konfliktforschung. Das binäre Demokratie-Autokratie-Konzept vieler Democratic Peace-Studien muss jedoch dringend disaggregiert werden, um subtilere Einsichten zum Einfluss von Demokratiequalität und -typ auf die Konfliktivität zu gewinnen. Im Sinne eines Constitutional Engineering werden hier Polity-Empfehlungen zur Gestaltung von Demokratien zwecks optimaler Friedenssicherung abgegeben.
In diesem Artikel wird die Hypothese aufgestellt, dass eine Aufarbeitung der (post-)kolonialen Geschichte Afrikas aus der Perspektive der politischen Philosophie die Grundlage für die Entwicklung eines adäquaten Friedenskonzepts für den Planeten sein könnte. Die Idee eines Friedens, der als Reparation definiert wird, könnte einen signifikanten Beitrag zu den aktuellen Debatten über die Schaffung eines Weltfriedens sein.
Pause
Auf dieser Podiumsdiskussion wird es um Beiträge aus Friedensforschung und Friedensbewegung zu einer diplomatischen Lösung des Gewaltkonflikts und um Ideen/Vorschläge für eine Friedensordnung „danach“. Mit Kathrin Vogler, Thomas Nielebock, Tobias Debiel.
Gegenstand des Workshops ist die Wannseeerklärung zur Friedensforschung von 1971, ihr historischer Hintergrund und vor allem ihre aktuelle Relevanz
Aus Europas offensichtlicher Amnesie zum Geschichtsjubiläum des 28. Juni 2019 (Versailles), wobei ihm von den feiernden Amerikanern vor Ort ein Spiegel vorgehalten wurde, bildete sich die transnationale Aufarbeitungsinitiative Aufa100. Folgerichtig orientiert sie sich an Jubiläen der „ersten Nachkriegszeit”. Es ist hochspannend, Tag für Tag die damaligen Ereignisse nachzuvollziehen. Unterschiedliche Sichtweisen darauf werden mit dem Versuch einer Entideologisierung der Historiographie verbunden.
Vrabschiedung